Dialog über nachhaltiges Palmöl zeigt Wege zu klimagerechten Lösungen auf

Unter dem Motto „Inclusive Pathways for Climate-smart Solutions” diskutierten prominente Redner vielfältige Ansätze für freiwillige und verpflichtende Initiativen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Verbesserung der positiven Gesamtwirkung des Sektors.

In ihrer Grundsatzrede betonte Minou Schillings, Regenerative Business Facilitator und Community Weaver von The Green Sprint, die entscheidende Rolle regenerativer Geschäftspraktiken bei der Schaffung widerstandsfähiger und nachhaltiger landwirtschaftlicher Systeme. „Inklusive Wege können nur durch Vielfalt realisiert werden: in der Landwirtschaft, in Perspektiven, in Führungsstilen und Erzählungen, in Menschen, in Landschaften, Ökosystemen und allen Lebewesen”, so Schillings.

Eine mit Spannung erwartete Diskussion über die Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) beleuchtete die jahrzehntelange Arbeit des Privatsektors, die eine Grundlage für die Gesetzgebung geschaffen hat, auf der man aufbauen kann.

SPOD 2024 war die elfte Veranstaltung dieser Art in Europa. Seit der Gründung des RSPO vor 20 Jahren haben viele andere freiwillige Initiativen, darunter eine Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit im Palmölsektor, die sich mit entwaldungsfreien Lieferketten, Rückverfolgbarkeit bis auf Plantagenebene und Satellitenüberwachung befasst, die praktischen Elemente dessen gesteuert, was die Europäische Kommission mit der EUDR erreichen will.

Astrid Ladefoged, Leiterin des Referats für planetarische Gemeinschaftsgüter, universelle Werte und Umweltsicherheit in der GD Umwelt der Europäischen Kommission, erkannte die Bereitschaft und die Bemühungen des Privatsektors an und sagte: „Wir müssen weiterhin mit den Vorreitern zusammenarbeiten und den anderen dabei helfen, zu diesen Standards aufzuschließen”. Im Hinblick auf die verbleibenden Herausforderungen bis zur Umsetzung räumte sie ein, dass der Privatsektor Anstrengungen unternommen habe, um die Rückverfolgbarkeit zu verbessern, und obwohl noch viel zu tun sei, scheine die Umsetzung innerhalb des festgelegten Zeitrahmens machbar.

Aus dem privaten Sektor wurden jedoch Bedenken geäußert, dass die Gefahr besteht, dass Interessengruppen wie Kleinbauern ausgeschlossen werden, die in vielen Fällen zwar die richtigen Praktiken anwenden, aber aufgrund administrativer Hindernisse weniger in der Lage sind, die Einhaltung der Vorschriften nachzuweisen.

Ladefoged betonte: „Due Diligence ist keine Übung, bei der man Punkte auf einer Liste abhaken kann.” Unternehmen haben möglicherweise ihre eigenen Methoden, um sicherzustellen, dass sie von einem nachhaltigen Hersteller beziehen. Die EUDR-Leitlinien, die noch vor dem Sommer 2024 veröffentlicht werden sollen, dürften den Unternehmen helfen zu wissen, was bei der Umsetzung zu tun ist. Dies könnte zum Beispiel die Nutzung freiwilliger Zertifizierungssysteme in ihrem Risikobewertungsprozess beinhalten.

SPOD 2024 unterstrich die Bedeutung innovativer freiwilliger Maßnahmen, wie z. B. öffentlich-private Initiativen, Zertifizierungs- und Beschaffungsrichtlinien sowie Rechtsvorschriften, um einen wirksamen Beitrag zum Stopp der Entwaldung, zur Verringerung der Emissionen und zu messbareren Nachhaltigkeitsauswirkungen zu leisten. Der Dialog betonte, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse und Perspektiven aller Beteiligten, insbesondere der marginalisierten Kleinbauern, zu respektieren. In der Diskussion wurde auch die Notwendigkeit hervorgehoben, ein Gleichgewicht zwischen freiwilligen Initiativen und Rechtsvorschriften herzustellen, um sinnvolle Veränderungen herbeizuführen. Da die EUDR-Leitlinien noch in diesem Jahr erwartet werden, brachte die Veranstaltung einen konstruktiven Dialog über die noch notwendige Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor und den Regulierungsbehörden, um eine nachhaltige Palmölindustrie zu erreichen.

Über SPOD:

Der Sustainable Palm Oil Dialogue (SPOD) Europe ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, die Branchenführer, politische Entscheidungsträger, Nichtregierungsorganisationen und andere Interessengruppen zusammenbringt, um nachhaltige Praktiken im Palmölsektor zu diskutieren und voranzutreiben. Ziel der SPOD ist es, Zusammenarbeit und Innovation zu fördern, um die ökologische und soziale Verantwortung in der Palmöl-Lieferkette zu stärken.

Foto – https://mma.prnewswire.com/media/2420660/Photo___Panel_on_Meeting_EUDR_Expectations.jpg


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