Erklärung von Yasmine Sherif, Direktorin von Education Cannot Wait, zum einjährigen Jahrestag der Feindseligkeiten in Gaza

NEW YORK, 7. Oktober 2024 /PRNewswire/ – Mit gebrochenem Herzen begehen wir heute den einjährigen Jahrestag seit der Implosion von Gaza am 7. Oktober 2023. Heute gedenken wir der Geiseln, der willkürlich Inhaftierten und der mehr als 40.000 unschuldigen Zivilisten, die Berichten zufolge in diesem brutalen Gemetzel getötet wurden, sowie der zahllosen Behinderten und all derer, die für ihr Leben traumatisiert wurden.

Wir schließen uns dem Aufruf des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, António Guterres, zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen, im Libanon und darüber hinaus an. Der Nahe Osten ist zu einem Schlachtfeld geworden, auf dem eine Jahrtausende alte Kultur zerstört und Millionen von Menschen getötet wurden. Möge es Frieden und Gerechtigkeit, menschliche Sicherheit und nationale Sicherheit für alle Völker des Nahen Ostens geben.

Heute rufen wir die Staats- und Regierungschefs der Welt mit Entschlossenheit dazu auf, sich uns anzuschließen und den unschuldigen Mädchen und Jungen, die von dem Blutbad in der Region betroffen sind, Zugang zu lebensrettender, hochwertiger Bildung zu verschaffen. Bildung ist die beste Investition, um die Herzen und Köpfe zu öffnen, um weitere Zerstörung zu verhindern und die Friedenskonsolidierung und die Achtung des Völkerrechts zu fördern.

Laut UNICEF ist der Gazastreifen heute der gefährlichste Ort der Welt, um ein Kind zu sein. Tausende unschuldiger Kinder wurden dort getötet, Tausende weitere schrecklich verletzt und eine nicht zu beziffernde Zahl unter Trümmern begraben. Dieser Angriff auf die Kinder ist unverzeihlich.

Der Konflikt fordert weiterhin einen dramatischen Tribut von den Schülern, Lehrern, Schulen und Gemeinden im Gazastreifen. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird mindestens 45.000 Kindern, die in Gaza in die erste Klasse gehen sollten, erneut die Schulbildung verweigert. Sie gesellen sich zu den 625.000 Kindern im schulpflichtigen Alter in Gaza, denen bereits ein ganzes Schuljahr verwehrt wurde.

Sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, haben die Angriffe auf Schulen in den letzten Wochen zugenommen. Nach Angaben des UNRWA ist das Bildungssystem im Gazastreifen „dezimiert”. Die Eskalation im Libanon hat unzählige weitere Schüler und Lehrer in Gefahr gebracht.

Die anhaltende Krise im Gazastreifen hat die Bildung der Kinder „um bis zu fünf Jahre zurückgeworfen und birgt die Gefahr, dass eine verlorene Generation dauerhaft traumatisierter palästinensischer Jugendlicher entsteht”, heißt es in einer neuen Studie der Universität Cambridge, des Zentrums für Libanonstudien und des UNRWA.

Es muss einen sofortigen Waffenstillstand geben. Das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte müssen geachtet werden. Wir müssen eine Lösung finden, um alle Geiseln zurückzubringen, die Bombardierung ziviler Ziele einzustellen und eine friedliche und faire politische Lösung zu erreichen. Nur so können wir für Sicherheit, Schutz und Hoffnung in den Klassenzimmern sorgen und eine Region mit einer langen Geschichte der Bildung und des Lernens wiederbeleben. Denn hier wurde einst ein Großteil unserer Wissenschaft, Kunst und Entdeckungen gemacht, die uns allen dienen.

Im Staat Palästina haben ECW und ihre strategischen Partner mehr als 36 Mio. USD bereitgestellt, um die Lernbedingungen zu verbessern, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Lehrern zu fördern, die schulische Infrastruktur zu stärken, Berufsausbildungen anzubieten, Lehrer und Berater zu rekrutieren und auszubilden und die Systeme und Unterstützungsmaßnahmen aufzubauen, die erforderlich sind, damit die Mädchen und Jungen in Palästina wieder lernen können. Insgesamt haben diese Hilfen fast 1 Millionen Mädchen und Jungen erreicht.

Laut OCHA’s Flash Appeal Financial Tracking wurden bisher nur 49 % des humanitären Appells in Höhe von 3,4 Mrd. USD finanziert. Von den 175 Mio. USD, die für den Bildungsbereich gefordert wurden, wurden nur 55 Mio. USD erreicht. Gemeinsam mit den UN-Partnern, der Zivilgesellschaft und den Gemeinschaften vor Ort arbeiten ECW und ihre strategischen Partner unermüdlich daran, neue und zusätzliche Mittel für die von diesem brutalen Konflikt betroffenen Mädchen und Jungen zu mobilisieren.

Unsere Investition in ihre Bildung ist unsere Investition in eine bessere Zukunft für die gesamte Menschheit – ohne Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Religion oder anderen Unterschieden. Wir sind alle eine Menschheitsfamilie, und das einzige Rennen, das wir gewinnen müssen, ist nicht das der Waffen oder der Macht. Eine qualitativ hochwertige Bildung inspiriert und befähigt uns, die menschliche Ethnie zu gewinnen.

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