Mit finanzieller Unterstützung von Education Cannot Wait verteilt UNICEF dringend benötigte Schulmaterialien, damit vertriebene Kinder im Sudan wieder lernen können.
PORT SUDAN, Sudan, 26. Dezember 2025 /PRNewswire/ — Wisam sitzt in ihrem Klassenzimmer und ist in ihre Arbeit vertieft. Ihre Finger greifen einen blauen Buntstift, während sie sorgfältig eine Blume in ihr Heft zeichnet, ungestört vom Trubel der Mitschüler, die ihre Sachen zusammenpacken. Als sie fertig ist, packt sie ihre geliebten Stifte wieder in ihre Tasche.
Die Schulmaterialien in ihrem neuen Rucksack erinnern sie ständig an die Hoffnung, die sie in sich trägt, selbst angesichts größter Entbehrungen.
Wisam, 9, in her classroom in Port Sudan. © UNICEF/Ahmed Mohamdeen Elfatih
Mit gerade einmal neun Jahren hat Wisam bereits mehr Leid erfahren als viele andere in ihrem ganzen Leben. Als der bewaffnete Konflikt ihr Haus in Sinnar erreichte, waren Wisam und ihre Familie gezwungen, nach Port Sudan zu fliehen. „Ich habe mein Spielzeug, meine Bücher, meine Schuluniform, meine Tasche und meine Stifte zurückgelassen. Meine Schuluniform war schön”, sagt Wisam.
Als die Schulen in Port Sudan endlich wieder geöffnet wurden, konnte sich Wisams Familie die notwendigen Schulmaterialien nicht leisten. Dank UNICEF und der Finanzierung durch Education Cannot Wait (ECW) hat Wisam wichtige Schulmaterialien und sogar eine neue Schuluniform erhalten. Diese Initiative ist Teil der ganzheitlichen Hilfe von Education Cannot Wait im Sudan und in den Nachbarländern. Sie unterstützt die Einrichtung von Schutzräumen für Kinder sowie provisorischen Lernzentren, die Fortbildung von Lehrkräften, die Bereitstellung von Lernmaterialien, psychosoziale Unterstützung und Maßnahmen zur psychischen Gesundheit sowie weitere Angebote.
Als Wisam und ihre Geschwister an ihrer neuen Schule in Port Sudan aufgenommen wurden, war die Freude, wieder lernen zu können, durch fehlende Schulmaterialien getrübt. Durch die Vertreibung fehlten ihnen die Mittel, um alles zu kaufen, was sie für erfolgreiches Lernen im Klassenzimmer brauchten.
Wisams Schule ist eine von vielen im Sudan, die dank ECW-Finanzierung lebenswichtige Schulmaterialien erhalten. Im Rahmen dieser Initiative, mit der sichergestellt werden soll, dass alle Kinder das nötige Rüstzeug haben, um wieder zu lernen, erhielten Wisam und ihre Geschwister neue Uniformen sowie Rucksäcke, die mit Notizbüchern, Radiergummis, Buntstiften, Kreide, Linealen und mehr gefüllt waren. „Ich liebe meine neue Tasche”, sagt sie.
Für Wisam enthält ihr neuer Rucksack mehr als nur ihre Schulsachen; er trägt ihre Träume von einer besseren, friedlicheren Zukunft in ihrem Heimatland, in der sie lernen, wachsen und ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.
Heute besucht Wisam die 3. Klasse. Sie beteiligt sich an Diskussionen in der Klasse und hebt selbstbewusst die Hand, um Fragen zu beantworten. Nach dem Ende des Schultags bleibt Wisam noch im Klassenzimmer, vertieft in ihre Zeichnungen. Die farbenfrohen, mit viel Sorgfalt gezeichneten Blumen sind ein Beweis für ihre Kreativität sowie ihre Entschlossenheit, selbst unter schwierigen Umständen Schönheit zu finden.
Seit dem Beginn des Krieges im Sudan im April 2023 wurden Hunderte von Schulgebäuden beschädigt oder zerstört. Viele andere werden als Notunterkünfte genutzt.
In Krisenzeiten ist Bildung von entscheidender Bedeutung – nicht nur für das akademische Lernen, sondern auch, um ein Gefühl von Normalität, Stabilität und Sicherheit zu vermitteln. Sie schützt Kinder vor schädlichen Praktiken wie Kinderheirat, Kinderarbeit und Zwangsrekrutierung für bewaffnete Gruppen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Träume zu verfolgen und eine bessere Zukunft aufzubauen. Wisam ist nur eines der Millionen Kinder, die durch den brutalen Konflikt vertrieben wurden. Das Land sieht sich mit der weltweit größten Kindervertreibungskrise konfrontiert, da schätzungsweise 13 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter derzeit nicht zur Schule gehen.
„Zuhause ist es besser als hier. Aber wegen des Krieges können wir nicht zurückkehren. Der Krieg ist sehr schlimm”, sagt die 9-Jährige. Dennoch bleibt Wisam hoffnungsvoll. Dank der Unterstützung, die sie erhalten hat, ist sie nun der Meinung, dass Bildung ihr Weg nach vorn ist.
ECW und Partner wie UNICEF unterstützen weiterhin Mädchen und Jungen im gesamten Sudan, um sicherzustellen, dass vertriebene Kinder auch unter schwierigsten Bedingungen ihre Ausbildung fortsetzen können. Die Investitionen von ECW im Land unterstützen den Bau sowie die Sanierung von Klassenzimmern, die Bereitstellung von Lern- und Lehrmaterial, die Ausbildung von Lehrkräften sowie den Zugang zu Trinkwasser und geschlechtergetrennten Wasser- und Sanitäreinrichtungen. Außerdem fördern sie den Zugang zu qualitativ hochwertiger, inklusiver sowie kinderfreundlicher Bildung. ECW und Partner reagieren auch auf den regionalen Bildungsbedarf von Flüchtlingen, indem sie Zuschüsse für die Zentralafrikanische Republik, Tschad, Ägypten, Äthiopien, Libyen, Südsudan und Uganda ankündigen.
Wisams Geschichte ist eine Erinnerung an die Widerstandsfähigkeit und Stärke von Kindern sowie an die transformative Kraft von Bildung. Ihr Rucksack, der sie einst an all das erinnerte, was sie zurücklassen musste, trägt nun die Last all dessen, was sie zu erreichen hofft. Mit jeder Stunde kommt sie der Zukunft, die sie verdient, ein Stück näher.
Foto – https://mma.prnewswire.com/media/2851208/ECW___Wisam.jpg
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