German Handelsblatt: Auto industry: Battle of the auto suppliers: Bosch relegates ZF to second place in the commercial vehicle business005254

Messebesucher auf der IAA Transportation

Das Geschäft mit Nutzfahrzeugen gewinnt für die deutschen Zuliefer-Giganten an Bedeutung.

(Foto: dpa)

Bosch sieht sich nun auch bei Nutzfahrzeugen als weltgrößter Automobilzulieferer – und liegt deutlich vor ZF. Die Bosch-Mobilitätssparte habe den Umsatz wechselkursbereinigt bisher um sechs Prozent gesteigert, erklärte der zuständige Spartenchef Markus Heyn auf der IAA Transportation in Hannover. „Jeder vierte Euro entfällt dabei auf Technik für Transporter bis zu Vierzigtonnern.“ Im vergangenen Jahr erzielte die größte Sparte des Bosch-Konzerns über 46 Milliarden Euro Umsatz, etwa zwölf Milliarden davon dürften damit auf die Nutzfahrzeuge entfallen.
Zu Jahresbeginn hatte der zweitgrößte deutsche Automobilzulieferer ZF nach der Übernahme des Bremsenherstellers Wabco die Marktführung im Nutzfahrzeuggeschäft für sich beansprucht. Der gemeinsame Umsatz im Lkw-Geschäft wurde damals auf knapp 6,5 Milliarden Euro taxiert. Stimmen die Angaben von Heyn, dürfte Bosch allerdings deutlich vorne liegen, selbst wenn man die leichten Transporter rausrechnet.

„ZF bietet das breiteste Technologieportfolio und die größte globale Präsenz“, kontert dagegen ZF-Vorstand Wilhelm Rehm in Hannover. Anders als Bosch bietet ZF auch Bremsen und Fahrwerksteile an.
Insgesamt scheint das Nutzfahrzeuggeschäft für beide Zulieferer an Bedeutung zu gewinnen. „Durch alternative Antriebe erwarten wir im Laufe der Dekade einen Wachstumsschub für unser Geschäft“, sagt Heyn.

Top-Jobs des Tages

Jetzt die besten Jobs finden undper E-Mail benachrichtigt werden.

Die beiden großen Autozulieferer forschen darum nicht nur an batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen, die bei den Pkw eine besonders große Rolle spielen.
Diesel bleibt zunächst dominant
Bosch-Prognosen zufolge werden 2025 weltweit noch mehr als 80 Prozent aller Nutzfahrzeuge ab sechs Tonnen von einem Diesel angetrieben. Danach nimmt die Antriebsvielfalt zu: Bis 2035 soll jedes zweite neue Nutzfahrzeug elektrisch angetrieben sein – entweder batterieelektrisch oder wasserstoffbasiert.
„Besonders im Nutzfahrzeug ist Technologieoffenheit sinnvoll. Je nach Anwendung wird es mehr als einen klimaneutralen Lkw-Antrieb geben“, ist Heyn überzeugt. Das heißt allerdings auch im Umkehrschluss, dass die Zulieferer weiter einen höheren Aufwand bei Forschung und Entwicklung betreiben müssen, wenn sie bei allen vier Technologien Diesel, batterieelektrisch, Brennstoffzelle und Wasserstoffmotor vorne sein wollen.

Bosch-Manager Markus Heyn

Das Nutzfahrzeuggeschäft könnte in Zukunft eine größere Rolle spielen, meint der Chef der Bosch Mobility Solutions.

Bei Bosch arbeiten allein 3400 Entwickler am Nutzfahrzeugantrieb von morgen. Für den batterieelektrischen Antrieb verzeichnet der Zulieferer bereits 30 Serienaufträge von Herstellern.

Denn Bosch verfolgt mit der Brennstoffzelle große Pläne: Bis 2025 will das Unternehmen mehr als 40.000 eigene Brennstoffzellen-Systeme auf der Straße haben. ZF hält mit einer neuen spannenden Kooperation mit Freudenberg bei der Brennstoffzelle dagegen.
>> Read more: From hydrogen transporters to luxury trucks – the most important innovations at the IAA Transportation 2022
While heavy trucks draw their energy from fuel cells and an electric motor, Bosch also sees advantages for the hydrogen combustion engine in construction and agricultural machinery. Bosch intends to invest a total of one billion euros in fuel cell and hydrogen technology.
Self-driving systems, intelligent services
But the commercial vehicle business is also becoming more important for automotive suppliers for another reason. “Automated driving is coming, driven in part by the acute shortage of drivers. Nowhere else does it make more economic sense than in commercial vehicles,” said Heyn. Experts also agree that the expensive systems will find their way into commercial trucks sooner than into cars.

In addition, legal regulations force the business. The turning assistant will be mandatory in Europe from 2024. In 2025, Bosch wants to go into series production at a European truck manufacturer with a central vehicle computer that enables the processing of sensor data in real time. ZF seems to be one step ahead: With its central computer ProAI, the foundation group from Lake Constance is planning to enter the market with Chinese and American customers two years earlier in 2023.

Fuel cell vans

Bosch wants to develop hydrogen in logistics as an alternative to diesel.

The major suppliers are also pursuing different strategies when it comes to intelligent logistics services in fleet management: ZF offers the new fleet orchestration platform “Scalar” with artificial intelligence. “We’re getting a lot of interest from customers,” says ZF.
Bosch, on the other hand, is pursuing an open approach and not only bundling its own services in the Amazon cloud, but also those of third-party providers. It is still unclear who will come out on top in the large number of systems worldwide.
More: Bosch buys vans and equips them with fuel cells

Go to Source