German Handelsblatt: Russian gas supply freeze: Volkswagen warns: Gas shortage could hit suppliers005277

Tiguan-Fertigung in Wolfsburg

Volkswagen geht in einen unsicheren Winter.

(Foto: www.imago-images.de)

Wegen gefüllter Gasspeicher und eigener Sparmaßnahmen geht der Volkswagen-Konzern in Sachen Erdgasversorgung vergleichsweise optimistisch in den bevorstehenden Winter. Doch der Gasmangel könnte für weitere Probleme in der Lieferkette sorgen, wenn Zulieferern die Energie ausgeht.
„Die Politik muss die aktuell unkontrollierte Explosion der Gas- und Strompreise eindämmen, weil sonst insbesondere kleinere und mittlere energieintensive Unternehmen in der Lieferkette große Probleme bekommen und die Produktion reduzieren oder einstellen müssen“, forderte VW-Cheflobbyist Thomas Steg.
Seit August arbeitet in der Wolfsburger Zentrale des Volkswagen-Konzerns ein Krisenstab Energie. Einkäufer, Produktionsspezialisten und die eigene Kraftwerksabteilung haben darin verschiedene Szenarien für die kommenden Monate durchgespielt. Damit sollten mögliche Probleme identifiziert werden, die in den nächsten Monaten auf den Wolfsburger Autohersteller zukommen könnten.

Für die eigene Versorgungslage gibt sich Volkswagen verhältnismäßig optimistisch. „Derzeit ist die Gasversorgung für die Volkswagen-Werke und die anderer Konzernmarken sowie der Kraftwerke gesichert“, sagte am Donnerstag Michael Heinemann, Chef der VW Kraftwerk GmbH. Da die deutschen Erdgasspeicher inzwischen zu 90 Prozent gefüllt seien, gebe es gute Aussichten, dass Volkswagen ohne größere Störungen über den Winter komme. Sollten die Gaslieferungen aus Russland allerdings nicht wieder aufgenommen werden, drohe im nächsten Sommer möglicherweise eine Gasknappheit.

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Alle europäischen Produktionsstandorte des Konzerns hätten inzwischen die ersten Sparschritte beim Erdgasverbrauch eingeleitet. Das europäische Einsparziel von 20 Prozent sei bereits „übererfüllt“. „Volkswagen kann den gesamten Gasverbrauch um einen mittleren zweistelligen Prozentsatz reduzieren“, ergänzte der Chef der VW-Kraftwerke. So sei die maximale Temperatur in den Büros auf 19 Grad festgesetzt worden, in den Werkshallen betrage sie 17 Grad. Außerdem sollten die Volkswagen-Mitarbeiter nach Möglichkeit wieder verstärkt zu Hause arbeiten.
„Unser oberstes Ziel ist eine Aufrechterhaltung der Produktion und die Vermeidung von negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb“, betonte Steg, Cheflobbyist von Volkswagen und damit verantwortlich für die Kontakte zur Regierung in Berlin und zur EU-Kommission in Brüssel.
VW möchte Gas bei Mangellage selbst verteilen
Weltweit kommt der VW-Konzern auf etwa 120 Produktionsstandorte, die Hälfte ist davon in Europa angesiedelt. „Unsere Werke haben unterschiedliche Fertigungstiefen und Unterschiede in der Energieversorgung. Dadurch ergeben sich natürlich auch unterschiedlich starke Möglichkeiten zur Energieeinsparung“, sagte Steg. Von der teilweisen Einstellung der russischen Gaslieferungen sind besonders die deutschen Fabriken betroffen. In Südeuropa, allen voran in den VW-Werken in Spanien und Portugal, ist die Versorgungslage deutlich unproblematischer. Die iberischen Länder beziehen viel Erdgas aus Nordafrika.
Volkswagen erwartet derzeit nicht, dass die sogenannte „Gasmangellage“ im nächsten Winter eintreten wird und dass der Energieträger deshalb rationiert werden muss. Trotzdem will sich der Wolfsburger Konzern auf mögliche unerwartete Rationierungen einstellen. So fordert der Autohersteller Änderungen am bislang gültigen Rationierungsmechanismus.

Demnach soll das Erdgas in einer Mangellage bisher nach regionalen Gesichtspunkten verteilt werden. VW widerspricht dem; Erdgas sollte bei einer Verknappung an juristische Personen wie die Volkswagen AG verteilt werden. Ein Konzern wie VW könne viel besser als die Behörden entscheiden, wie das Erdgas dann regional auf die verschiedenen Töchter wie Audi und Porsche verteilt wird.
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In addition, in the event of a shortage, the natural gas has so far always been distributed on a daily basis. Volkswagen, on the other hand, would like a weekly distribution in order to be able to set up shift plans for a whole week.
More warehousing of components
Like any other car manufacturer, Volkswagen is extremely dependent on its suppliers for its own vehicle production. It is also difficult for the VW Group to predict how badly a gas shortage will affect thousands of suppliers. Volkswagen estimates that 6,000 of its own suppliers are exposed to possible cuts in gas supplies. Companies in Eastern European countries such as Bulgaria, Romania and Poland are more affected. But restrictions on natural gas supplies were also threatened in Austria.

In the short term, Volkswagen is attempting to counteract this by storing more of its supplier parts. “As medium-term alternatives, we are concentrating on greater localization, on the relocation of production capacities or also on technical alternatives,” said Geng Wu from Volkswagen’s procurement department. The VW Group is orienting itself on the experiences that the company has already gained over the past two years as part of the lack of chips.
However, Volkswagen can have little influence on the financial situation of the suppliers. Because of the exploding energy prices, more and more companies are in existential danger. The suppliers are therefore trying to pass on their increased costs to customers such as Volkswagen. The situation is developing dramatically, according to Wolfsburg. Volkswagen is exposed to “unprecedented price demands” from suppliers.
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