Der VW-Konzern empfiehlt seinen Marken, ihre „bezahlten Aktivitäten auf der Plattform bis auf Weiteres zu pausieren“. Der Grund sei, dass „Twitter seine Brand Safety Guidelines“ überarbeite. Neben der Kernmarke VW und VW Nutzfahrzeuge sind das im werbetreibenden Umfeld unter dem Konzerndach vor allem Audi, Porsche, Skoda, Seat und Cupra.
Volkswagen schließt sich mit der Entscheidung derjenigen einer wachsenden Zahl von Unternehmen an, die Abstand von Twitter nehmen – darunter General Motors, Mondelez und Pfizer. Den Anzeigen schaltenden Unternehmen fällt dieser Schritt allerdings auch leicht: Auf Twitter entfallen weniger als ein Prozent der weltweiten digitalen Werbebudgets von insgesamt 521 Milliarden Dollar.
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Umgekehrt ist der Rückzug ein schwerer Schlag für Twitter. Das Unternehmen erzielte 2021 89 Prozent seiner Umsätze von insgesamt 5,1 Milliarden Dollar mit Anzeigen. Die Umsätze seien nun bereits „massiv eingebrochen“, twitterte Musk am Freitagnachmittag.
Als Grund gibt er „Aktivistengruppen“ an, die Werbetreibende unter Druck setzten, obwohl sich „nichts an der Moderation von Inhalten geändert hat und wir alles tun, um es den Aktivisten recht zu machen.“ Sie versuchten, die Redefreiheit in den USA einzuschränken, behauptet Musk in dem Tweet weiter, und: „Es ist ziemlicher Mist!“
Dabei hatte Musk noch versucht, die Kunden zu halten. „Ich glaube an Werbung“, schrieb Musk vor einer Woche in einem offenen Brief an die „lieben Twitter-Anzeigenkunden“. Twitter wolle „die am meisten respektierte Plattform in der Welt“ werden. „Twitter kann offensichtlich nicht einfach eine Höllenlandschaft werden, in der alle machen können, was sie wollen.“
Die Abhängigkeit von der Werbung wird Musk auch durch einen geplanten Abonnenten-Dienst kaum mindern können. Die Idee verwirklicht er bei seinen anderen Unternehmen: Bei Tesla können Kunden Assistenzfahrsysteme für bis zu 200 Dollar im Monat mieten, während die SpaceX-Tochter Starlink Satelliten-Internet für 80 Euro monatlich auch in Deutschland anbietet.
Aber die Idee dürfte bei Twitter schwierig umzusetzen sein, wie Analysten meinen. Selbst wenn die bislang rund 424.000 verifizierten Nutzer für den blauen Haken künftig acht Dollar im Monat zahlen, würde der jährliche Umsatz bei weniger als 40 Millionen Dollar liegen.
Abgänge von Schlüsselmanagern
Die Anzeigenkunden sind daher für Musk unverzichtbar, schon um die 13 Milliarden Dollar Schulden von Twitter tragen zu können. Die Werbetreibenden lassen sich aber bisher nicht von ihrer Vorsicht abbringen.
Irritiert dürften sie einige Abgänge bei Twitter haben, darunter einige ihrer wichtigsten Ansprechpartner: Sarah Personette, Chefkundenbetreuerin, Leslie Berland, Marketingchefin, oder Jean-Philippe Maheu, Vizepräsident weltweite Kundenlösungen.
Twitter-Mitarbeiter twittern über Rauswurf
Der Rückzug von Volkswagen oder General Motors hat zudem eine besondere Note. Musk ist der Chef des Elektroautoherstellers Tesla, der in einem immer stärkeren Wettbewerb mit VW und GM steht.
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Wolfsburg and Tesla are competing for market leadership in electric cars in Europe, while Musk’s company is clearly ahead worldwide. GM boss Mary Barra has also set the goal of wanting to overtake Tesla with a large number of new electric car models.
The brands from the VW empire, which are managed independently, have not yet positioned themselves clearly. “We are monitoring the situation closely and will decide on the next steps depending on how things develop,” says an Audi spokesman.
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