Klaus Zyciora bei der Premiere des VW ID.3
Der Chefdesigner von Volkswagen muss gehen, der VW ID.3 soll optisch überarbeitet werden.
Volkswagen trennt sich von seinem langjährigen Designer Klaus Zyciora. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, soll zum 1. Januar Michael Mauer, bisher Chefdesigner bei Porsche, Zycioras Nachfolge antreten. Die Schlüsselposition ist direkt Oliver Blume unterstellt, Mauer wird dem VW-Vorstandsvorsitzenden direkt berichten.
Der 60-jährige Mauer war schon einmal mit der Leitung des Konzernbereichs Design bei Volkswagen betraut, von Ende 2015 bis zum Frühjahr 2020. Damals hieß VWs CEO noch Matthias Müller. Dessen Nachfolger Herbert Diess ersetzte Mauer jedoch durch den VW-Veteranen Zyciora. Blume macht diesen Schritt nun rückgängig. Wie schon im ersten Durchgang wird Mauer das Konzern- und das Porsche-Design in Personalunion leiten.
Vom Design hängt viel ab, Veränderungsbedarf gibt es besonders bei der Marke Volkswagen Pkw. Blume und sein Markenchef Thomas Schäfer haben den Kunden zuletzt immer wieder mehr Qualität und ein besseres Aussehen der Fahrzeuge versprochen.28858542
Vor allem die elektrischen ID-Modelle standen wegen ihres klobigen Aussehens und des Plastikinterieurs bei Kunden und Fachmedien in der Kritik. Der Druck auf Mauer ist damit hoch. Er wird maßgeblich für das künftige Aussehen der ID-Reihe verantwortlich sein.
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VW-Chef Oliver Blume: Design von Volkswagen nicht „in einem Guss“
Dass Zyciora, 61, jetzt das Unternehmen verlässt, kommt für Konzerninsider nicht überraschend. Für das fehlgeschlagene Modelldesign der jüngsten Vergangenheit wird vor allem er verantwortlich gemacht. Immer wieder soll Konzernchef Blume kritisiert haben, dass es bei der Marke Volkswagen keine einheitliche Designsprache gebe. Die verschiedenen Modelle seien nicht „in einem Guss“ designt und entwickelt worden.
Für das kommende Jahr steht der Facelift des wichtigen Elektromodells ID.3 an, mit dem die Fehler aus der Erstauflage des Fahrzeugs korrigiert werden sollen. Zudem sind Neuauflagen für Passat und Tiguan geplant. Auch soll der elektrische ID.7, der stark an den Verbrennerklassiker Passat erinnert, 2023 auf den Markt kommen.
Von Porsche zusätzlich auch zu Volkswagen
Oliver Blume, VW- und Porsche-Chef (links), und sein oberster Designer: Michael Mauer soll dafür sorgen, dass die Marke Volkswagen wieder eine einheitliche Designsprache bekommt.
(Foto: AFP)
Viel Einfluss wird Mauer auf diese Modelle nicht mehr nehmen können. Für gewöhnlich steht das Design eines Autos etwa zwei Jahre vor Markterscheinen („Design-Freeze“). VW-Markenchef Schäfer hat allerdings bereits für die im nächsten Jahr geplanten Modelle Besserung versprochen.
Zur Geltung dürfte der Konzern- und Porsche-Designchef bei VWs kriselndem Prestigeprojekt Trinity kommen, das noch Blumes Vorgänger Diess angestoßen hatte. Geplant war, bis 2026 einen Tesla-Konkurrenten auf den Markt zu bringen – in Limousinen-Form, mit neuem Betriebssystem und Level-4-Autonomie zu massentauglichen Preisen.
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Tatsächlich soll das Auto unter anderem wegen der großen Softwareprobleme im Konzern frühestens 2028 fertig werden. Und auf Wunsch von Markenchef Schäfer wird es wohl eher ein SUV als eine Limousine werden. Auch weil der Markt aktuell und in Zukunft solche Autos verlange, wie es aus Konzernkreisen heißt. Über die Verschiebung des Trinity-Projekts wird Konzernchef Blume aller Voraussicht nach den Aufsichtsrat in dessen Sitzung am Donnerstag in Berlin informieren.
Einfluss von Audi und Porsche wächst bei VW
Volkswagen stellt mit der jetzt anstehenden Personalrochade seine markenübergreifenden Funktionen Qualität und Design neu auf. Zum 1. Januar übernimmt daher zudem Audi-Qualitätschef Michael Neumayer die Leitung des Konzernqualitätsmanagements von Frank Welsch, der nach fast 30 VW-Jahren in den Ruhestand geht. „Mit der konzernweiten Führung über die Marken verstärken wir den Fokus auf unsere Kunden“, wird Oliver Blume in einer internen Mitteilung zitiert.
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Mauer and Neumayer will retain their brand functions at Porsche and Audi in the longer term. The sports car manufacturer from Zuffenhausen will be responsible for development and design in the future. Sales and quality are the responsibility of Audi, while production and purchasing remain with Volkswagen. CEO Blume also retained his CEO post at Porsche after taking office in Wolfsburg.
Klaus Zyciora worked for Volkswagen for more than 30 years. Before the electric ID design series, he was responsible, among other things, for the Golf generations 6 to 8. Even though Zyciora has repeatedly come up with highlights such as the ID.Buzz e-transporter, other brands in the VW cosmos have recently found it easier to build attractive cars.
For example, Seat has won several design awards with its Cupra sub-brand, and Skoda has also won optically over Volkswagen. The Czech subsidiary in particular had recently been repeatedly praised for its uniform design language. “An ID.Buzz alone is not enough,” said VW brand boss Thomas recently on the future requirements for the design of the brand.
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First publication: 14.12.22, 8:00 a.m.