Traton-Personalchef Osterloh
Der Lastwagenhersteller Traton baut den Vorstand deutlich um. Finanzchefin Annette Danielski und Personalvorstand Bernd Osterloh sollen ihren Posten vor dem Ende ihrer Vertragslaufzeit verlassen, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Vor seinem Wechsel in das Management von Traton war Osterloh jahrelang Betriebsratschef bei der Konzernmutter Volkswagen und damit einer der bekanntesten Gewerkschafter des Landes. Den Umbau will der Lkw-Bauer im weiteren Tagesverlauf bekannt geben.
Die Ressorts von Danielski und Osterloh sollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt unter der Leitung von Michael Jackstein zusammengeführt werden. Jackstein ist derzeit Leiter des Büros von VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und gilt als dessen rechte Hand. Mit der Bündelung von Finanzen und Personal wird Jackstein bei Traton gleich doppelt mit Macht ausgestattet.
Neu in den Vorstand aufrücken wird neben Jackstein die Scania-Managerin Catharina Modahl Nilsson, die Technikvorständin wird. Der Vorstand bleibt damit mit sechs Mitgliedern in seiner Größe unverändert. Das Unternehmen wollte sich dazu zunächst nicht äußern.
Traton-Vorstand Osterloh: Aus nach zwei Jahren
Bernd Osterloh verliert damit seinen Topposten als Traton-Personalchef nach nicht einmal zwei Jahren. Im Mai 2021 war der heute 66-Jährige aus dem Gesamtbetriebsrat in den Traton-Vorstand gewechselt. Die Personalie galt seinerzeit als umstritten, auch weil Osterloh in seiner Funktion als oberster Arbeitnehmervertreter als harter Gegenspieler des Topmanagements in Wolfsburg galt.
Gehaltsmäßig dürfte sich der Wechsel für den einstigen Betriebsratschef jedoch gelohnt haben. So verdiente Osterloh laut Geschäftsbericht 2022 bei Traton 1,656 Millionen Euro – einschließlich Versorgungsaufwendungen. Osterlohs Vertrag bei Traton läuft nach Handelsblatt-Informationen noch bis Mitte 2024 weiter.
Erweiterte Konzernleitung soll Traton-Marken zusammenführen
Traton wird seit 2021 in Personalunion vom Scania-Chef Christian Levin geführt. Der Aufsichtsrat von Traton will seinen Vertrag verlängern, wie das Handelsblatt erfuhr. Zwischen Levin und Osterloh hatte es zuletzt Spannungen gegeben, da Levin zunehmend Bereiche des Unternehmens in Schweden ansiedeln wollte. Traton ist durch die Fusion von MAN, Scania sowie VW Lateinamerika entstanden; später kam noch der US-amerikanische Hersteller Navistar hinzu.
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Under Levin, the brands of the truck group are to be brought together more closely. So far, this has only worked to a limited extent. An extended group management should help with the integration in the future – consisting of the MAN procurement manager and former VW board member Murat Aksel, the Scania development manager Anders Williamsson and Navistar production manager Stefan Palmgren. You’re supposed to be helping Levin.
Scania is still the clear number one in the group structure. In 2022, the operating adjusted return on the Swedes was 8.6 percent. For comparison: MAN’s margin recently reached just 1.2 percent and thus even less than in the previous year. In the spring of 2022, the Munich-based bus and truck manufacturer suffered severely from a lack of wiring harnesses, which until then had only been produced in Ukraine. Production is now up and running again there.
Traton boss Levin
Must combine the truck brands MAN, Scania and Navistar for Volkswagen.
Nevertheless, Traton is far from its ambitious goals. By 2024, the brands in the group should generate a nine percent margin (currently 5.1 percent).
Traton presented positive annual figures at the beginning of March. In 2022, thanks to the takeover of the US manufacturer Navistar and good business with maintenance and spare parts, sales rose by almost a third to a record value of 40.3 billion euros. Adjusted operating profit improved by 472 million euros to 2.1 billion euros in 2022, which was partly due to higher sales prices.
For the current year, the Volkswagen subsidiary predicted an increase in sales and turnover of five to 15 percent.
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