German Handelsblatt: Volkswagen: VW is apparently selling its plant in Kaluga to a Russian car dealer – who could manufacture Chinese vehicles there006792

Volkswagen verkauft sein Werk in Kaluga an die russische Autohandelsgruppe Avilon. Das berichten mehrere russische Medien und beziehen sich dabei unter anderem auf ein Statement des Handels- und Industrieministers Denis Manturov.Manturov sagte der Nachrichtenagentur Tass bereits am Dienstag, dass die entscheidende Sitzung der Regierungskommission stattgefunden habe. „Dementsprechend sind die Details genehmigt, und der Deal zwischen Avilon und Volkswagen steht kurz vor dem Abschluss.“ Als Nächstes gelte es, Industriepartner zu suchen, mit denen Avilon die Produktion organisieren kann.Zuvor hatte es immer wieder Spekulationen um den Verkauf gegeben, auch mit Avilon als Käufer. Eine offizielle Bestätigung fehlte jedoch.
Eine der Angelegenheit nahestehende Quelle bestätigte dem Handelsblatt den Deal, das finale Closing stehe aber noch aus. Eine weitere Quelle aus dem Volkswagen-Umfeld sagte dem Handelsblatt, es gehe „nur noch um letzte organisatorische Dinge“. Man erwarte zeitnah einen Abschluss der Transaktion – entweder kurz vor oder kurz nach der Hauptversammlung des Konzerns. Volkswagen hat für den 10. Mai zur HV nach Berlin geladen.

Über die Höhe der Transaktion wollten die Quellen keine Angaben machen. Volkswagen hatte zuletzt zwei Milliarden Euro im Zusammenhang mit seinen Russland-Aktivitäten abschreiben müssen. Ein Großteil davon dürfte auf das Werk in Kaluga entfallen.
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Volkswagen lehnte eine aktuelle Kommentierung ab und verwies auf ein früheres Statement, wonach der Konzern derzeit dabei sei, die Anteile seines Russlandgeschäfts und damit am Werk in Kaluga „an einen namhaften russischen Investor zu verkaufen“. Man werde informieren, wenn der Deal offiziell abgeschlossen sei, so ein Sprecher in Wolfsburg. Avilon reagierte nicht sofort auf eine Anfrage des Handelsblatts.
Avilon Automotive: Wer der Käufer des russischen VW-Werks in Kaluga ist
Kaluga ist das größere der zwei russischen Werke, die VW bis zum Ausbruch des Ukrainekriegs betrieb. Aktuell steht die Produktion still, die Mitarbeiter erhalten eine Art Kurzarbeitergeld. 2022 verkaufte VW in Russland nur noch knapp 42.000 Pkw und 1500 Nutzfahrzeuge, rund 80 Prozent weniger als im Vorjahr.

In Kaluga waren bis Kriegsausbruch mehr als 4000 Mitarbeiter beschäftigt, die maximale Fertigungskapazität lag bei mehr als 200.000 Autos im Jahr. Die kleinere Fabrik in Nischni Nowgorod an der Wolga hat der Konzern bereits an seinen lokalen Joint-Venture-Partner abgetreten.
Avilon ist ein klassischer Autohändler und kauft beziehungsweise verkauft Neu- und Gebrauchtwagen für den russischen Markt mit Reparaturservice. Die Moskauer Firma betrieb einen der ersten Ford-Händler in der russischen Hauptstadt. Heute prangen um die 40 Markenlogos auf der Seite der Unternehmensgruppe, darunter auch die vieler westlicher Autobauer, die sich seit Kriegsbeginn vom russischen Markt zurückgezogen haben. 

Screenshot der Avilon-Webseite

Auf ihrer Seite wirbt die russische Firma auch mit vielen westlichen Automarken.

In russischen Medienberichten ist im Zusammenhang mit dem Avilon-Deal immer wieder von der Fertigung chinesischer Autos in Kaluga zu lesen. In der russischen Boulevardzeitung „Moskovskij Komsomolets“ hieß es, dass der chinesische Autokonzern Chery ein möglicher Produktionspartner von Avilon im Werk in Kaluga werden könnte.
Allein im Januar kamen 17.000 von 45.000 in Russland neu zugelassenen Autos aus China, was einem Marktanteil von über einem Drittel entspricht. Marken wie Chery, Geely und Great Wall Motors sind damit in die Lücke gestoßen, die westliche Autobauer in Russland hinterlassen haben.

VW-Mitarbeiter in Kaluga: Abfindungsklausel mit Gewerkschaften vereinbart
Im Interesse der lokalen Regierung in Kaluga dürfte vor allem die Zukunft der Mitarbeiter sein. Die Seite „Autonews.ru“ berichtet von Abfindungsregelungen, die VW am Mittwoch mit seinen russischen Tarifpartnern in einer Zusatzvereinbarung getroffen haben soll.
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Accordingly, an employee who is made redundant for operational reasons and has worked for VW for more than five years will receive eight monthly salaries as financial compensation. With five to ten years of experience, the severance payment entitlement increases to nine salaries, from ten years up to ten salaries. The whole thing applies for one year from the transfer of the assets to the new owner.
VW declined to comment on the deal. However, the group circles said that the numbers sounded plausible. Presumably, however, the vast majority of employees would simply continue to be employed under the new owner.

The deal with Avilon had been prepared for some time, internally those involved had expected the negotiations to be concluded successfully much earlier. However, there were always adversities that endangered the sale. In mid-March, for example, a court in Nizhny Novgorod froze all of the Volkswagen Group’s assets in Russia. The Russian car manufacturer Gaz had sued after the Dax group had ended the cooperation in August and demanded damages in the equivalent of around 170 million euros.
Gaz’s claim failed, as the court decided a few weeks later. However, by then the sale of the Kaluga plant had been put on hold.
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