German Handelsblatt: Porsche SE: Hans Michel Piëch and Wolfgang Porsche want to be on the Porsche Supervisory Board again004131

Mit 80 Jahren denken die meisten eigentlich an den Ruhestand. Nicht jedoch Hans Michel Piëch und Wolfgang Porsche. Mitte Mai muss die Hauptversammlung der Familienholding Porsche SE über die Zusammensetzung des Aufsichtsrates entscheiden.Trotz ihres Alters wollen es beide noch einmal wissen: Hans Michel Piëch, im Januar 80 Jahre alt geworden, und Wolfgang Porsche – er wird Anfang Mai 79 – treten auf der Hauptversammlung noch einmal an.Das geht aus der Einladung des Aktionärstreffens hervor, die vor wenigen Tagen veröffentlicht worden ist. Porsche und Piëch „sollen von der Hauptversammlung 2022 erneut als Aufsichtsratsmitglieder bestellt werden“, heißt in dem Brief an die Aktionäre. „Sie treten noch einmal an, das stimmt“, sagte ein Sprecher der Porsche SE. Beide hätten sich dazu entschieden, sich der Wiederwahl zu stellen.
Während in vielen anderen Unternehmen eine Altersgrenze gilt und schon längst die nächste Generation am Ruder ist, wollen die beiden Familiensprecher Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch nichts an Macht und Einfluss abgeben. Seit Jahrzehnten sind sie im Aufsichtsrat von Porsche vertreten. Wolfgang Porsche schon seit 1978, Hans Michel Piëch seit 1989.

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Die Stuttgarter Holding Porsche SE ist das wichtigste und einflussreichste Unternehmen der Familie. Darin sind die Anteile der Porsches und der Piëchs an der Wolfsburger Volkswagen AG gebündelt. 53 Prozent der VW-Stammaktien hält die Familie über die Porsche SE an Europas größtem Autohersteller, was sie zum wichtigsten Aktionär macht.

Porsche Showroom

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche soll aus dem VW-Konzern herausgelöst und teilweise an die Börse gebracht werden.

(Foto: Bloomberg)

Noch vor dem Jahreswechsel soll eine zweite wichtige Beteiligung für die Porsche SE dazukommen. Der Volkswagen-Konzern hält aktuell noch alle 100 Prozent am Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche AG. Dieses zweite Porsche-Unternehmen soll aus dem VW-Konzern herausgelöst und teilweise an die Börse gebracht werden. 12,5 Prozent der Porsche-AG-Anteile sollen dabei an die Familie gehen, die als weitere große Beteiligung bei der Porsche SE verbucht würden.
Geplanter Börsengang
Der geplante Börsengang der Porsche AG ist ein wesentlicher Grund dafür, dass sich Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch noch einmal in den Aufsichtsrat wählen lassen. Sie wollen an maßgeblicher Stelle dabei sein, wenn diese gewichtige Milliarden-Transaktionen über die Bühne geht.
Mit dem Teilbörsengang und der Übernahme eines wesentlichen Aktienpaketes kommt der Sportwagenhersteller zurück zur Familie. Nach dem gescheiteren Übernahmeversuch von Volkswagen vor zehn Jahren musste die Porsche-Piëch-Familie ihr Tafelsilber – die Porsche AG – an den VW-Konzern abtreten.

Es gibt allerdings noch einen zweiten Grund, warum die bewährten Familiensprecher Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch den Jungen aus den eigenen Reihen noch keinen Platz machen wollen. Der Volkswagen-Konzern durchlebt derzeit die umfassendste Transformation seiner Geschichte. Durch Elektrifizierung und Digitalisierung wird aus dem Wolfsburger Autohersteller ein völlig anderes Unternehmen.
„In dieser wichtigen Transformationsphase bleiben sie an Bord“, begründete ein Familiensprecher die Entscheidung zur Wiederwahl. Sowohl Wolfgang Porsche als auch Hans Michel Piëch fühlten sich dem Volkswagen-Konzern weiterhin eng verbunden und wollten das Unternehmen während dieses bedeutenden Veränderungsprozesses begleiten.
Trotz seines Alters wird Wolfgang Porsche auch den wichtigsten Posten im Aufsichtsrat der Porsche SE behalten. „Wolfgang Porsche soll erneut für den Aufsichtsratsvorsitz vorgeschlagen werden“, heißt es dazu in der Einladung zur Hauptversammlung. Schon seit dem Jahr 2007 steht er an der Spitze des obersten Porsche-Kontrollgremiums.
Dass er zusammen mit seinem Cousin Hans Michel Piëch auf dem Aktionärstreffen im Mai wieder in den Aufsichtsrat der Porsche SE gewählt wird, steht außer Zweifel. Nur die Familie hält die stimmberechtigten Stammaktien der Holding. Es gibt zwar noch Vorzugsaktionäre bei der Porsche SE; diese Anteilseigner haben auf der Hauptversammlung allenfalls ein Rede-, aber eben kein Stimmrecht.

Wiederwahl für die nächsten fünf Jahre gesichert
Die Wiederwahl von Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch auf dem Aktionärstreffen ist also gesichert, auch für die übliche Amtszeit von fünf Jahren. Doch niemand kann heute mit Gewissheit sagen, ob sie ihre Posten im Aufsichtsrat der Porsche SE vielleicht schon früher abgeben werden. Potenzielle Nachfolger aus der nächsten Familiengeneration stünden auf jeden Fall bereit.
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The fine balance of power between the two families would have to be preserved even without Wolfgang Porsche and Hans Michel Piëch. It is therefore very certain that there will always be a family spokesman for the Porsche and Piëch sides in the future.
“Everything goes towards Oliver Porsche,” says a family insider. The 61-year-old is a nephew of Wolfgang Porsche and is a member of both the supervisory board of Porsche SE and the highest supervisory body of Volkswagen AG. On the Piëch side, Stefan Piëch is considered a possible candidate; the 51-year-old entrepreneur is a son of Hans Michel Piëch and represents the family on the supervisory board of Porsche SE.

There is no age limit for members of the supervisory board at Porsche SE. In theory, Wolfgang Porsche and Hans Michel Piëch could be re-elected in five years. In the Volkswagen Group, on the other hand, there is an age rule for the members of the supervisory body – the age in Wolfsburg should normally be 75 years.
Future supervisory board elections at Volkswagen could be an indicator of how long Wolfgang Porsche and Hans Michel Piëch want to continue to represent the family interests in the most important supervisory bodies. In the case of Wolfgang Porsche, a decision will be made next year as to whether he will be re-elected to the Volkswagen Supervisory Board. Hans Michel Piëch has to make a decision a year later, in spring 2024.
The age limit of 75 for members of the Volkswagen Supervisory Board is not mandatory. The company can also make exceptions to this – actually binding – rule. That’s exactly what happened to Hans Michel Piëch before. Namely when he was re-elected to the VW Supervisory Board in spring 2019, when he was already 77 years old.

Hans Michel Piëch has “particular experience and knowledge in the company’s business areas, which the Supervisory Board is convinced he will continue to contribute in the future in the interests and for the benefit of the company”, was the reason given at the time for the abolition of the age limit for the family representative. Rules don’t have to apply forever in Wolfsburg.
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