German Handelsblatt: Annual General Meeting: Volkswagen: Parts from the Ukraine are coming reliably again004299

VW-Hauptversammlung

Volkswagen-CEO Herbert Diess warnte auf der virtuellen HV vor einem Aufbrechen der Weltwirtschaft in mehrere Blöcke.

(Foto: IMAGO/sepp spiegl)

Der VW-Konzern erwartet keine neuen Probleme bei der Teileversorgung wegen des Ukrainekriegs. „Wir gehen davon aus, dass sich die Versorgungssituation auch bei einem länger anhaltenden Krieg normalisieren wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess am Donnerstag auf der virtuellen Hauptversammlung des Wolfsburger Autoherstellers. Volkswagen profitiere zudem von seiner „guten Auftragslage“.
Unmittelbar nach Kriegsausbruch Ende Februar mussten verschiedene Zulieferer ihre Produktion von Kabelbäumen in der Ukraine einstellen. In der Folge ruhte die Fertigung bei deutschen Autoherstellern, allen voran bei Volkswagen. Schätzungsweise 100.000 Fahrzeuge konnten deshalb nicht produziert werden.
Inzwischen haben die meisten Zulieferer die Arbeit in der Ukraine wieder aufnehmen können. Außerdem haben die Autohersteller zusammen mit ihren Lieferanten eine Ersatzproduktion in anderen europäischen Ländern aufgebaut, um auf mögliche neue Notsituationen vorbereitet zu sein.
„Die Versorgungsengpässe konnten wir kurzfristig ausgleichen“, fasste Konzernchef Diess die Entwicklung zusammen. Deshalb habe Volkswagen auch an seinem Renditeausblick für das laufende Jahr festgehalten.

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2022 kalkuliert der Wolfsburger Autohersteller mit einer operativen Marge in einem Intervall zwischen sieben und 8,5 Prozent. Das bedeutet auch, dass sich die VW-Aktionäre auf keine neuen Einschnitte einstellen müssen. Der Konzern hält an seinem ursprünglichen Dividendenvorschlag fest: 7,50 Euro gibt es für die Stammaktie, 7,56 Euro für die stimmrechtslose Vorzugsaktie. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
VW-Chef Diess zur Weltwirtschaft: Keine neue Blockbildung zulassen
Vorstandschef Diess rief zugleich dazu auf, am Modell der Globalisierung und am Prinzip „Wandel durch Handel“ festzuhalten. Eine neue Blockbildung könne nicht die Antwort auf den Ukrainekrieg und die Auseinandersetzungen mit Russland sein. „Die Verflechtung der Wirtschaftsräume sorgt dafür, dass wir miteinander reden. Globale Herausforderungen wie die Klimakatastrophe können wir nur gemeinsam lösen“, betonte der VW-Chef.
Als starke Exportnation habe insbesondere Deutschland immens von der Globalisierung profitiert. Sie führe zu Wohlstand und zu technologischem Fortschritt. Die Bundesrepublik sei abhängig von offenen Märkten und freiem Handel. „Unsere Wirtschaftskraft hat uns in den vergangenen Jahrzehnten eine gewichtige Stimme in der Welt verliehen“, ergänzte er.

VW-E-Auto in China

Volkswagen will seinen E-Auto-Absatz, etwa mit dem Modell ID.4, in China deutlich ausbauen.

(Foto: imago images/VCG)

Volkswagen wolle deshalb selbst an der Globalisierung festhalten, gerade auch in China, dem wichtigsten Absatzmarkt des Wolfsburger Autoherstellers. Die Volksrepublik bleibe unverändert der „Automarkt der Zukunft“. Mit dem Ausbau der Fertigung von Elektromodellen wolle der VW-Konzern seine Position als Marktführer in China verteidigen.

Als weiteren wichtigen Absatzmarkt hat Volkswagen die USA identifiziert. Bis zum Jahr 2030 wollen die Wolfsburger ihren Marktanteil von aktuell rund vier auf zehn Prozent ausbauen. Dafür investiert der Konzern in den kommenden fünf Jahren mehr als sieben Milliarden Euro. „Die Elektrifizierung bietet auch die Gelegenheit, in den USA in den Pick-up-Markt einzusteigen“, betonte Diess. Am Mittwoch hatte Volkswagen angekündigt, dass von 2026 an eine neue Pick-up- und SUV-Modellreihe in den Vereinigten Staaten produziert werde.
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Strategically, Diess sees the VW Group correctly positioned. “The course we have set is showing success,” said the CEO. Volkswagen is on the right track when it comes to electrification and digitization. The group sold around 450,000 purely electrically powered cars worldwide last year. This number is set to double in 2022. Volkswagen is also making good progress in building up its own strong software expertise.
VW wants to be as profitable in the sale of electric cars as it is in the combustion engine business. “We assume that the e-mobility business will be as profitable as our combustion engine business sooner than planned,” announced Diess. The group can roll out its modular system to more and more models. VW had previously announced that in two to three years it would earn as much with electric cars as with conventional combustion engines.

Criticism of the dissolution of the diesel committee
The VW supervisory board chairman Hans Dieter Pötsch said at the annual general meeting that the group had dissolved the special investigation committee “Diesel” formed in autumn 2015. As a reason, Pötsch stated that the civil investigations in connection with the affair had been completed.
Criticism of this decision came from among the shareholders. Christian Strenger, longtime boss of the asset manager DWS, which belongs to Deutsche Bank, spoke of a “misjudgment”. The diesel investigations at Volkswagen could not be stopped for a long time.
Elsewhere, too, the diesel affair is not over for VW. Last year, the group made a comparison with former CEO Martin Winterkorn, ex-Audi boss Rupert Stadler and other former board members. They pay damages for the diesel scandal in the amount of almost 290 million euros. The majority of this, around 270 million euros, is covered by managerial liability insurance.

According to the head of the supervisory board, Pötsch, two shareholder lawsuits are still pending against this settlement. However, Volkswagen is sticking to its legal position. “The comparison is still effective,” said Pötsch. The former Volkswagen board members have already paid in the meantime.
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