German Handelsblatt: Electromobility: How BMW wants to make the lithium supply more sustainable004319

Elektroauto von BMW

Über Start-up-Beteiligungen will der Münchener Autobauer der Konkurrenz bei neuen Technologien voraus sein.

(Foto: Reuters)

Es ist ein großes Hindernis für den Durchbruch der Elektromobilität: Die Preise für Lithium, das für die Batterien der Elektroautos essenziell ist, haben sich binnen Jahresfrist mehr als verfünffacht. Zudem ist der Abbau energieintensiv und hat einen hohen Wasserverbrauch.
Die Autobauer arbeiten daher intensiv an Strategien für eine nachhaltigere Lithium-Versorgung. BMW i Ventures steigt jetzt als Lead-Investor bei Mangrove Lithium ein, wie der selbstständige Wagniskapitalableger des Dax-Konzerns am Dienstag bekanntgab. Das kanadische Unternehmen ist auf die Raffination, also die Veredelung des gewonnenen Leichtmetalls, spezialisiert.
„Rohmaterialien wie Lithium gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Automobilindustrie“, sagte Kasper Sage, Managing Director bei BMW i Ventures, dem Handelsblatt. Dabei sei entscheidend, wie die Rohstoffe gefördert und verarbeitet werden. Man investiere gezielt in Technologien, die helfen könnten, den CO2-Ausstoß jedes einzelnen Prozessschritts zu reduzieren. Recycling werde in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Mangrove Lithium hat eine Technologie entwickelt, mit der neues und recyceltes Roh-Lithium durch ein elektrochemisches Verfahren direkt in batterietaugliches Material verwandelt wird. Dieses kann dann in jeder Art von Lithium-Ionen-Batterie eingesetzt werden. „Das senkt die Produktionskosten und verbraucht deutlich weniger Energie, was zu einer Einsparung von CO2-Emissionen führt“, heißt es bei BMW.

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Die Preise sind ein wichtiger Faktor. Bis zu 80 Prozent der Kosten der Batterien entfallen auf die benötigten Metalle. „Es liegt auf der Hand, dass es eine Bedrohung für den Hochlauf der Elektromobilität darstellt, wenn die Preise für Rohstoffe wie Lithium oder Nickel auf dem aktuellen Niveau bleiben“, warnte kürzlich Yann Vincent, Chef des Batterieherstellers ACC.
Autobauer wie GM, Toyota und Volkswagen sichern sich daher verstärkt den direkten Zugriff auf kritische Rohstoffe. Zudem suchen sie und die Batteriespezialisten nach Alternativen und Möglichkeiten, das Recycling zu verbessern.
Geschlossenen Lithium-Kreislauf schaffen
Auch BMW ist in dem Bereich aktiv. So stiegen die Münchener bei dem Start-up Solid Power ein, das an der Entwicklung von Feststoffzellenbatterien arbeitet. Die Technologie gilt als ein möglicher Nachfolger der heutigen Lithium-Ionen-Batterien. Die Zellen sind potenziell leistungsstärker, kostengünstiger und recyclebar – aber technisch noch nicht ganz ausgereift.

Lithium-Mine in Australien

Der drastische Anstieg der Rohstoffpreise gefährdet den Wandel zur Elektromobilität.

(Foto: Bloomberg)

Über BMW i Ventures beteiligte sich der Autobauer im vergangenen Jahr zudem an Lilac Solutions. Das Unternehmen hat ein Verfahren für eine schonendere Gewinnung von Lithium entwickelt. Dabei wird ein Ionentauscher eingesetzt, der den Abbau aus der Sole von Salzwasserablagerungen in Sachen Effizienz, Kosten und Nachhaltigkeit deutlich verbessern soll.

Die Technologie von Mangrove könne mit dem Verfahren von Lilac Solutions verbunden werden, sagte BMW-Ventures-Manager Sage. So könne ein geschlossener Kreislauf geschaffen werden. „Das Abfallprodukt des einen Prozesses ist eines der wesentlichen Verbrauchsmaterialien des anderen.“
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BMW wants to be present at an early stage in technologies that could become established in a few years through i Ventures’ holdings. To this end, the group set up another 300 million dollar fund last year, which is to be used primarily to invest in sustainability and electromobility.
BMW wants to be ahead of the competition thanks to start-up ideas
BMW always has its own strategy in mind when it comes to its start-up commitments. Siemens, on the other hand, invested with its start-up unit Next47 in areas far removed from the core business and sees itself more as a classic venture capital investor.

In contrast, the carmaker interprets its offshoot as an early radar. Ideally, it would be like Solid Power: BMW i Ventures got involved in the early phase with a single-digit million amount – in consultation with the engineers in Munich. A year ago, BMW and Ford announced a joint investment of $130 million in the solid cell battery developer. BMW hopes to be able to use the technology from 2025 and thus be ahead of the competition.
Sage did not want to comment on whether it could also work at Mangrove. Before the BMW Group got involved financially, there had already been a development partnership with Solid Power for several years. Mangrove from Canada is initially a venture capital investment – “possibly with strategic relevance in the long term”. He is convinced that “the company will greatly increase in value when the first fully scaled recycling plant is in production”.

Plant of Mangrove Lithium

New and recycled raw lithium are converted directly into battery-grade material through an electrochemical process.

(Photo: Mangrove Lithium)

Mangrove now intends to use the capital from the financing round to accelerate the construction of the first commercial production facility. Using a novel oxygen-air cathode design, lithium chloride is directly converted into battery-grade lithium hydroxide. An intermediate step in refining that has hitherto been customary can be omitted.
“Our vision is to make green lithium refining a reality,” said Saad Dara, chief of Mangrove Lithium. Thanks to a modular approach, production capacities can be flexibly adjusted. “By eliminating an entire conversion step in the process, we save costs and energy and thus make projects feasible that would otherwise not be economically attractive.” In this way, more projects could be financed and thus made interesting for investors.

BMW i Ventures can also imagine further investments in the raw materials sector. One sees many interesting companies in this field, said Sage. “It would therefore not surprise me if we make further investments in this area.”
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