German Handelsblatt: Volkswagen Group: Only VW boss Herbert Diess is now above Thomas Schäfer004597

Schon seit Anfang April hat sich Thomas Schäfer in Wolfsburg eingearbeitet, an diesem Freitag übernimmt er offiziell den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Marke Volkswagen Pkw. Zuvor stand der 52-Jährige knapp zwei Jahre an der Spitze der tschechischen Konzerntochter Skoda.Schäfer übernimmt zugleich die Führung der Markengruppe Volumen (VW, Skoda, Seat) und rückt auch sofort in den Konzernvorstand auf. Etwas, für das sein Vorgänger Ralf Brandstätter fast zwei Jahre gebraucht hat. Hinter dem neuen VW-Markenchef liegen bemerkenswerte Karrieresprünge, die es auch in einem so großen Konzern wie Volkswagen nur selten gibt.
Anfang 2020 war Schäfer noch für das Südafrikageschäft von Volkswagen verantwortlich, das im Wesentlichen aus einer einzigen Autofabrik in der östlichen Kap-Provinz mit etwa 5000 Beschäftigten besteht. Dann folgte im Sommer desselben Jahres der Wechsel nach Tschechien. Dort konnte Schäfer nicht einmal den üblichen Drei-Jahres-Turnus für einen Markenchef zu Ende bringen und wurde zur Halbzeit nach Wolfsburg geholt.
Am Stammsitz von Volkswagen übernimmt er das Herz des Konzerns. Allein in Deutschland arbeiten rund 120.000 Menschen für die Marke VW. Die Markengruppe Volumen hat im vergangenen Jahr mehr als sechs Millionen Fahrzeuge produziert, im gesamten Konzern waren es nur etwa 2,5 Millionen mehr. Größeres kann ein Manager bei Volkswagen kaum erreichen. Nur Konzernchef Herbert Diess steht noch über Thomas Schäfer.

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Diess besitzt wesentlichen Anteil daran, dass Schäfer einen solch rasanten Karriereweg hinter sich gebracht hat. Der Vorstandsvorsitzende gehört zu seinen erklärten Förderern. „Thomas Schäfer ist einer unserer fähigsten Topmanager“, sagte Diess, als der Aufsichtsrat dessen Beförderung zum VW-Markenchef endgültig durchgewunken hatte.
Skoda hat Kernaufgaben von Volkswagen übernommen
Für Schäfer spricht, dass er in der vergleichsweise kurzen Zeit in Tschechien einiges bewirkt hat. So steht Skoda inzwischen nicht mehr für sich allein als Marke da, sondern hat eine ganze Reihe von Konzernaufgaben übernommen. Die Tochter ist beispielsweise in Exportmärkten wie Indien und Nordafrika für den Auftritt der gesamten Gruppe verantwortlich. Der künftige VW Passat und das Vergleichsmodell Skoda Superb sind gemeinsam entwickelt worden – von Skoda.
Zudem ist das Verhältnis der Marken VW und Skoda deutlich besser geworden. In der Vergangenheit gab es immer wieder Reibereien zwischen Wolfsburg und der Skoda-Zentrale in Mlada Boleslav, weil die tschechische Tochter mit ihren erfolgreichen Autos zu sehr im Revier der Kernmarke wilderte. Außerdem hat Thomas Schäfer die Elektrostrategie vorangetrieben. In den nächsten Jahren wird eine ganze Reihe von neuen rein elektrischen Skoda-Modellen auf den Markt kommen, ganz oben auf der Liste stehen dabei die SUVs.
In Wolfsburg soll sich Thomas Schäfer nicht nur um Volkswagen Pkw, sondern vor allem auch um die Markengruppe Volumen kümmern. Diesen „Konzern im Konzern“ gibt es zwar schon seit einigen Jahren, er war jedoch nie so richtig ernst genommen und mit Leben gefüllt worden.

Jetzt bekommt der Chef der Markengruppe – also Thomas Schäfer – mehr Befugnisse, um bei Bedarf auch stärker durchgreifen zu können. „Er wird noch mehr Synergien zwischen den Marken Volkswagen, Skoda, Seat, Cupra und den Nutzfahrzeugen heben – und darauf achten, dass sich die Fahrzeuge an den entscheidenden Stellen unterscheiden“, betonte Konzernchef Diess erst am vergangenen Dienstag auf einer Volkswagen-Betriebsversammlung.
>>Read here how the succession at Skoda is regulated.
Thomas Schäfer is also aware that he will be measured against this. “In order to be competitive, we must continue to increase profitability. This is the best way to secure the future and thus jobs,” he says about his new role. There is “huge potential” in the volume brand group, which he now wants to leverage.
Thomas Schäfer: Not loud, but clear and consistent

An announcement with potential for conflict. Then, of course, there is a risk of conflict if Skoda or Seat feel too restrained by specifications from the German headquarters. Thomas Schäfer is believed to be able to resolve such potential conflicts constructively to a large extent. He is a manager of the modern type: not loud, but clear and consistent.
Of course, there is also talk in Wolfsburg about what Schäfer could still achieve in his future career. Herbert Diess’ contract expires in three years, after which a successor will have to be found. Three years may be exactly the time in which Thomas Schäfer could prove that he is still called to higher orders. In any case, he is already the “new crown prince of Wolfsburg”.
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