ZF-Chef Wolf-Henning Scheider hat einen neuen Job: Der Top-Manager, der seinen Vertrag beim Friedrichshafener Automobilzulieferer auslaufen lässt, steigt Anfang kommenden Jahres beim Private-Equity-Unternehmen Partners Group ein. Das teilten die Schweizer am Dienstag mit.Bei der Partners Group verantwortet Scheider künftig die mit Abstand größte Sparte: das Geschäft mit privaten Firmenbeteiligungen. Er wacht damit künftig über 63 Milliarden Dollar verwaltetes Vermögen. Sein Vorgänger David Layton war im vergangenen Jahr zum alleinigen CEO aufgestiegen und hatte die Private-Equity-Sparte interimsweise mitgeleitet.
Die Partners Group gehört zu den führenden Private-Equity-Häusern Europas – und zu den wenigen, die mit den großen angelsächsischen Konkurrenten mithalten können. Das Unternehmen mit Sitz im Schweizer Ort Zug ist einerseits ein Dachfonds-Anbieter, der erfolgreiche Private-Equity-Fonds identifiziert, setzt andererseits aber auch eigene Direktinvestments um. Jahrelang war die Partners Group eine der erfolgreichsten Firmen im schweizerischen Leitindex SMI. Seit November 2021 hat sich der Aktienkurs jedoch nahezu halbiert.
Mit Scheiders Verpflichtung stärkt die Partners Group ihren Fokus auf direkte Firmenbeteiligungen. Ziel sei es, in Unternehmen zu investieren, die von den Megatrends Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit profitieren. Das Schweizer Unternehmen mischt sich dabei aktiv in das Management seiner Portfoliofirmen ein und trimmt diese auf Wachstum.
Partners-Group-Chef Layton sagt über seinen neuen Private-Equity-Chef Scheider: „Mit drei Jahrzehnten Erfahrung im Senior Management ist Wolf der ideale Kandidat, um die operative Expertise zu vertiefen, die unsere transformativen Investitionsmaßnahmen unterstreicht.“
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Scheider wird in der Mitteilung des Unternehmens mit den Worten zitiert: „Nach einer langen Karriere in der Industrie, in der ich Unternehmen erfolgreich führte, freue ich mich über die Möglichkeit, meine Erfahrungen in das breite Unternehmensportfolio der Partners Group einzubringen.“
Erfahrener Dealmaker
Die Partners Group hält einen Mix an Direktbeteiligungen – von der Uhrenmarke Breitling über den indischen Logistikdienstleister Ecom Express bis hin zu einer Kette von Tierarztpraxen und Veterinärkliniken in den USA. Die Schweizer halten auch einige Industriebeteiligungen, etwa Form Technologies, eine Gruppe von Herstellern von Präzisionskomponenten.
Waschechte Automobilzulieferer sind bisher nicht darunter. Die Partners Group hat Scheider jedoch weniger wegen seiner Branchenexpertise eingestellt, sondern wegen seiner Erfahrung beim Firmenumbau. Der Manager hat 35 Jahre lang bei den führenden Automobilzulieferern Deutschlands gearbeitet. Sowohl bei Bosch, Mahle wie auch ZF begleitete Scheider hautnah Unternehmen in der Transformation vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität und der Neuausrichtung in der Digitalisierung.
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Scheider initially did not disclose his specific plans when he announced his departure. The manager has always known how to surprise in recent years – now with a top job at one of the most valuable financial companies in Switzerland.
The fact that he is now turning his back on the automotive supply industry, when the entire industry is facing tough years and the risk of recession, is evidence of Scheider’s sense of timing. Even his move from the Bosch car division to the head of the much smaller car supplier Mahle came out of the blue in 2015.
But Scheider really wanted to be CEO, which he would not have been able to do at Bosch. At the beginning of 2018, the jump to ZF, four times the size of the competitor, followed just as surprisingly and quickly.
Meticulous numbers person
His predecessor Stefan Sommer had failed because the owners of the foundation company in particular did not want to take the billions in the takeover of the US brake manufacturer Wabco at the time. Two years later, Scheider was still able to pull off the strategically important acquisition. As a result, he is also familiar with transformative deals.
As a result, ZF has not only become a system provider, but also sees itself as the world’s largest supplier in the commercial vehicle business. Behind Bosch, the foundation group from Lake Constance has risen to number two in Germany after Continental shrunk through the spin-off of its drive division.
From the industry and with his socialization in the Bosch Group, Scheider is used to meticulously controlling with numbers. The CEOs of the companies in which Partners Group has or will have an interest can expect a very finicky shareholder. Scheider has a certain soft spot for controlling and the reputation of being able to keep an eye on other people’s fingers and to follow up later if they deviate from the target.
The Partners Group works with a more long-term orientation than other financial investors. This will certainly suit Scheider, who has spent his career in three foundation companies.
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