Fertigung des Porsche Taycan
Das elektrische Spitzenmodell hat unter Lieferschwierigkeiten der Chip-Komponenten gelitten.
(Foto: dpa)
Porsches Zeit der Absatzrekorde ist vorerst vorbei. Der Stuttgarter Premiumhersteller verzeichnet in diesem Jahr bisher rückläufige Verkaufszahlen. In den ersten sechs Monaten 2022 ging die Zahl der Auslieferungen weltweit um fünf Prozent auf 145.860 Fahrzeuge zurück.
„Das erste Halbjahr war geprägt von externen Einflüssen und Unwägbarkeiten“, sagt Porsches Vertriebsvorstand Detlev von Platen. Neben den Einschränkungen durch den erneuten Ausbruch der Coronapandemie in China und anderen Märkten seien anhaltende lieferkettenbedingte Engpässe und logistische Herausforderungen dafür verantwortlich.
Der schwache Absatz ist ein Dämpfer für die Börsenpläne des sonst von Umsatzrekorden verwöhnten Luxusherstellers. Am kommenden Montag will das Management auf einem Kapitalmarkttag bei Investoren groß für den angestrebten Börsengang werben.
Porsche hatte im vergangenen Jahr erstmals mehr als 300.000 Fahrzeuge verkauft. Die Schwaben konnten sich dafür sogar der Chipkrise weitgehend entziehen, da der Sportwagenbauer aufgrund der hohen Margen seiner Luxusfahrzeuge innerhalb des VW-Konzerns bevorzugt mit Halbleitern beliefert wurde.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden undper E-Mail benachrichtigt werden.
Doch jetzt holt der allgemeine Trend auch Porsche ein. Hält die Entwicklung an, dürfte Porsche wieder unter die Marke von 300.000 Fahrzeugen rutschen. Von Platen will sich im zweiten Halbjahr mit aller Macht gegen die Abwärtsbewegung stemmen: „Wie in den Vorjahren schauen wir optimistisch nach vorn und sind entschlossen, die verbleibenden Monate des Jahres mit voller Kraft zu nutzen.“
Die größten Probleme bereitet derzeit der mit Abstand größte Einzelmarkt China. Hier lieferte Porsche mit 40.681 Einheiten 16 Prozent weniger Fahrzeuge aus als im Vorjahreszeitraum. Der Vertriebschef wertet dies wegen der Lockdowns in zahlreichen Millionenstädten als Erfolg zumindest im Konkurrenzvergleich.
Absatzeinbruch in China, weniger Taycan
In China war das gesamte Luxus- und Premiumsegment um fast ein Viertel eingebrochen. Zum 1. Juni hat Porsche China-Chef Jens Puttfarcken gegen den bisherigen Japan-Chef Michael Kirsch ausgetauscht. Im Juni gab es allerdings nach Daten des Branchenverbands PCA erste Erholungstendenzen auf dem gesamten chinesischen Automarkt. Auch Porsches Vertriebschef hofft auf eine anhaltende Trendwende.
Im zweitgrößten Markt, den USA, gingen die Auslieferungen um ein Zehntel zurück. Dort sah sich Porsche mit Liefer- und Transitproblemen konfrontiert. Dagegen konnten die Zuffenhausener in Europa um sieben Prozent auf 43.087 Auslieferungen zulegen. Das gilt auch für den Heimatmarkt Deutschland: 13.785 Auslieferungen im ersten Halbjahr bedeuten einen Zuwachs von fünf Prozent.
>> Also read: Volkswagen paves the way for Porsche’s IPO
Off-road vehicles are still the most popular worldwide. 41,947 customers bought the Cayenne. The smaller Macan off-road model followed in second place with 38,039 deliveries. The sports car icon 911 was handed over to 21,616 customers worldwide.
The electric Porsche Taycan, which is supposed to stand for the environmental friendliness of the group, had 18,877 deliveries. That’s almost 1,000 fewer electric cars, which cost more than 100,000 euros depending on the equipment, than in the same period last year.
Porsche justifies this with the limited production due to supply bottlenecks in semiconductors. Fully electric vehicles generally have a significantly higher proportion of chips. Of all the company’s models, the Taycan was the hardest hit by production stops. In addition, due to a lack of cables, no vehicles could be completed for almost two weeks.
More: VW needs more central management – anything else would be a waste of money