Mercedes-Chef Ola Källenius
In Deutschland will der Autobauer schon bald bis zur Hälfte der genutzten Elektrizität gemeinsam mit Partnern mithilfe von Windrädern und Solaranlagen erzeugen.
(Foto: dpa)
Der Autobauer Mercedes-Benz will seinen Strombedarf künftig möglichst autark aus erneuerbaren Quellen speisen. „Wir werden uns in den nächsten Jahren komplett unabhängig machen von fossilen Energien, das gilt für Europa, für die USA und für China“, erklärte Vorstandschef Ola Källenius am Montag am Rande einer Veranstaltung in Paris.
In Deutschland will die Marke mit dem Stern schon bald bis zur Hälfte der genutzten Elektrizität gemeinsam mit Partnern mithilfe von Windrädern und Solaranlagen erzeugen. Mercedes hat dafür laut Källenius vor Kurzem eine Absichtserklärung zum Bau eines neuen Offshore-Windparks in der Ostsee mit einem großen europäischen Energieversorger abgeschlossen.
Es handle sich dabei nicht um einen simplen Vertrag zum Bezug von Grünstrom aus bestehenden Anlagen, sondern um ein völlig neues Projekt. „Wir kreieren hier neuen Grünstrom für uns“, betonte Källenius. Allein der neue Meerwindpark, der 2027 ans Netz gehen soll, werde bis zu 25 Prozent des Strombedarfs von Mercedes hierzulande abdecken.
„Somit machen wir uns teilweise energieautark, denn das ist für uns reserviert.“ Mit welchem Energiekonzern die Schwaben konkret bei dem Vorhaben paktieren, ließ Källenius ebenso offen wie die Investitionssumme.
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Sein Konzern hat allerdings bereits Ende September ein ähnliches Projekt angekündigt. Bis 2025 wollen die Stuttgarter einen Windpark mit einer Kapazität von mehr als hundert Megawatt auf ihrem Testgelände in Papenburg errichten. Mithilfe von Dutzenden Windrädern in Norddeutschland wollen die Schwaben gut 15 Prozent ihres Strombedarfs hierzulande abdecken. Weitere zehn Prozent sollen aus Photovoltaikanlagen auf Dächern von Konzerngebäuden gewonnen werden.
Mercedes kalkuliert mit Stromverbrauch von zwei Terawattstunden im Jahr
In Summe plant Mercedes, bis zur Hälfte seiner benötigten Elektrizität zur Herstellung von Fahrzeugen und Komponenten mit Grünstromanlagen selbst zu produzieren beziehungsweise von Partnern produzieren zu lassen.
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Every kilowatt hour that Mercedes needs in addition, the company obtains via a green electricity contract with the Luxembourg energy supplier Enovos. All in all, the Stuttgart-based company is calculating with an annual electricity consumption of around two terawatt hours in Germany in the future.
The war in Ukraine and the heavy dependence on Russian oil and gas were a “wake-up call” for Europe, Germany and obviously also for large corporations like Mercedes, explained Källenius. On February 25, one day after Vladimir Putin ordered the war of aggression against Ukraine, Mercedes began to define a catalog of measures as to how the Dax group could replace Russian natural gas.
As a first immediate measure, Mercedes switched off all combined heat and power plants that were fired with gas. In addition, the factory buildings have been heated less since then, and the temperature has been regulated downwards. This year, Mercedes wants to reduce its gas consumption by more than 50 percent through such savings.
In 2030, the Group plans to cover more than 70 percent of its entire energy requirements in production with more than 30 car plants around the world from renewable sources. Process gas will still be needed for a while before green hydrogen is available in larger quantities for industrial applications, explains production director Jörg Burzer. “We will certainly still need gas in the forges and foundries.”
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