Die weltweiten Geschäfte von Volkswagen haben sich in den vergangenen drei Monaten weiter stabilisiert. Deshalb liegt der Wolfsburger Autohersteller nach den ersten drei Quartalen von 2022 bei Umsatz und Ertrag wieder deutlich über dem Vorjahresergebnis.In der Produktion konnte der Konzern die Verluste aus dem ersten Halbjahr zum Teil wieder aufholen. Das gilt besonders für das wichtige China-Geschäft. Auch die Versorgungslage bei Halbleitern verbesserte sich wieder etwas. Volkswagen bestätigte weitestgehend die bisherige Jahresprognose für 2022, machte aber zunächst keine Angaben zum nächsten Jahr. Die Absatzentwicklung verlief hingegen schlechter als erwartet.
Der Konzernumsatz ist nach den ersten neun Monaten von 2022 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8,8 Prozent auf rund 186 Milliarden Euro angestiegen, wie Volkswagen am Freitagmorgen mitteilte. Im selben Zeitraum ist der Nachsteuergewinn um gut zwölf Prozent auf knapp 13 Milliarden Euro angewachsen. Beim operativen Ergebnis schlagen zusätzliche Abschreibungen auf das Russland-Geschäft und Kosten im Zusammenhang mit dem Porsche-Börsengang in Hohe von zusammen 1,6 Milliarden Euro zu Buche.
Abwicklung von Argo AI kostet Volkswagen Milliarden
Der operative Gewinn liegt nach drei Quartalen bei rund 17 Milliarden Euro, ein Plus von 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit kommt der Konzern auf eine operative Rendite von 8,4 Prozent (Vorjahr: 7,5). Im Finanzergebnis muss der Konzern 1,9 Milliarden Euro für den am Mittwoch verkündeten Rückzug beim Software-Unternehmen Argo AI abschreiben, mit dem Volkswagen eigentlich autonome Systeme für Robotaxis entwickeln wollte.
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Abstriche macht der Konzern hingegen beim Jahresziel der Kundenauslieferungen, weil Volkswagen die Einbrüche aus dem ersten Halbjahr bis Ende Dezember nicht mehr vollständig aufholen kann. Volkswagen rechnet jetzt damit, dass im gesamten Jahr rund 8,9 Millionen Fahrzeuge verkauft werden können, was dem Ergebnis von 2021 entspricht. Bislang hatten die Wolfsburger von einer Absatzsteigerung zwischen fünf und zehn Prozent gesprochen. Am Donnerstag hatte auch der VW-Dauerrivale Toyota seine Verkaufsziele für dieses Jahr zurückgenommen.
Weil die Autos in den meisten Regionen der Welt zu höheren Preisen verkauft werden können und Volkswagen in der Regel auch besser ausgestattete Fahrzeuge verkauft, kann der Konzern Umsatz und Erträge trotz stagnierender Verkaufszahlen deutlich steigern. Deshalb hält der VW-Konzern auch an seinem Jahresausblick für 2022 fest.
Volkswagen erwartet, dass die Umsatzerlöse für 2022 zwischen acht und 13 Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Im operativen Geschäft rechnet der Konzern mit einer Umsatzrendite zwischen sieben und 8,5 Prozent. Dabei will der Autohersteller das obere Ende der beiden Intervalle für Umsatz und Rendite erreichen.
Höhere Preise gleichen Absatzrückgang aus
„Dieses Quartal hat einmal mehr die finanzielle Widerstandskraft von Volkswagen in einem herausfordernden Umfeld unter Beweis gestellt“, kommentierte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz am Freitag die jüngste Drei-Monats-Bilanz. Der neue Vorstandschef Oliver Blume sprach davon, dass der Wolfsburger Konzern „auf dem Weg zu einer stärkeren nachhaltigen Wertschöpfung ein gutes Stück vorangekommen ist“.
Der gesamte Konzern hat in den ersten drei Quartalen wieder besonders stark von der guten Entwicklung bei seinen Luxus- und Premiummarken profitiert. So kommt Porsche nach neun Monaten auf einen operativen Gewinn von rund 4,7 Milliarden Euro. In der Vorjahresperiode waren es noch 3,3 Milliarden Euro. Die operative Rendite liegt damit bei 19,4 Prozent. Porsche erreicht damit einen Spitzenwert für die gesamte Automobilbranche.
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Business at the premium subsidiary Audi also continues to develop positively. After nine months, the operating profit is 6.3 billion euros, compared to 4.2 billion in the previous year. The Ingolstadt premium subsidiary thus achieves an operating return of 14.1 percent. Audi competitor Mercedes reported a return on sales of 14.5 percent on Thursday.
The Volkswagen Group can no longer do without the good results of the finance and leasing division VW Financial Services (VWFS). After nine months, the Braunschweig subsidiary is contributing an operating result of 4.4 billion euros. In the same period last year, it was still 3.7 billion euros.
The next year will be much more difficult
Due to the additional depreciation for the Russian business and the costs in connection with the Porsche IPO, the group did not quite meet the expectations of most investors and analysts in the third quarter. Jefferies car expert Philippe Houchois still spoke of “solid figures”. Porsche’s results are particularly positive – especially against the background that sales figures in the entire automotive industry are traditionally a little worse in the third quarter.
This year, the VW Group, like the entire automotive industry, is still benefiting from an unchanged good order situation. Mainly because of the lack of semiconductors, customer orders could no longer be processed quickly. The result was longer delivery times. When it comes to electric cars, which are in high demand, customers sometimes have to wait up to twelve months for a new car.
Due to the ongoing energy crisis and the recessionary economic trend, the positive earnings situation at Volkswagen and the other car manufacturers is not likely to continue next year. The VW Group is now also feeling a decline in incoming orders. The first analysts have therefore already reduced the earnings targets for the coming year for large car companies such as Volkswagen.
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