German Handelsblatt: Semiconductors: Nvidia boss courts BMW: “Brilliant supply chain”006589

Jensen Huang

Der Nvidia-Chef sieht Autochips als Wachstumsmarkt.

(Foto: REUTERS)

Der Autobauer BMW hat sein neues Werk im ungarischen Debrecen virtuell gestartet – zwei Jahre bevor die Bauarbeiten abgeschlossen sind. In einem digitalen Zwilling lässt BMW in einer Partnerschaft mit dem Chipkonzern Nvidia die Produktion durchspielen, um vorab Abläufe zu optimieren. „Wir erleben einen Wandel in der Art, wie Fabriken geplant und umgesetzt werden“, sagte Nvidia-Chef Jensen Huang am Dienstag bei einer Pressekonferenz im kalifornischen Santa Clara. BMW sei bei der Digitalisierung der Automobilbranche führend.

BMW habe eine „geniale Lieferkette“, schwärmte Huang. „Es wird ein Luxusprodukt in Masse gefertigt. Das ist eine gewaltige Herausforderung“, sagte er. „BMW hat eine der kompliziertesten Lieferketten, die überhaupt auf der Welt existieren.“ Die Digitalisierung dieser Prozesse helfe nun, Zeit und Geld zu sparen. „Fabriken sind gigantisch und hängen von vielen Zulieferern ab, es ist unmöglich, das von Anfang an perfekt aufzustellen“, sagte Huang. Deshalb sei es so wichtig, die Fabrik vorab virtuell in Betrieb gehen zu lassen, um alle Schwachpunkte zu identifizieren und zu beseitigen.
Jensen Huang hat Nvidia als Spezialanbieter für Grafikchips 1993 gegründet. Über die Jahre entwickelte er das Geschäft weiter. Heute gelten die Chips von Nvidia als führend im Bereich Künstliche Intelligenz. Die Automobilbranche soll zum nächsten großen Wachstumsbereich werden.
>> Lesen Sie dazu: Der Chipbauer Nvidia ist der heimliche Profiteur des KI-Wettkampfs

Automatisiertes Fahren, Infotainment und Vernetzung in Fahrzeugen verlangen Unmengen an Rechenpower und Software. Damit werden Chips zu einem der wichtigsten Bausteine für Autos der Zukunft. Vor allem Nvidia und die Rivalen Qualcomm und Intel kämpfen um den Markt. Insgesamt soll sich der Umsatz im Geschäft mit Autochips laut der Unternehmensberatung McKinsey im Jahr 2030 auf rund 160 Milliarden Dollar belaufen.
BMW verbindet langjährige Partnerschaft mit Nvidia-Rivale Qualcomm
BMW ist für Huang in doppelter Hinsicht wichtig. Der Autobauer aus Deutschland ist Vorzeigekunde der Nvidia-Digitalplattform „Omniverse“. Huang hofft, die virtuellen Welten künftig in viel mehr Branchen ausrollen zu können. Das Werk von BMW soll als Referenz fungieren.
Gleichzeitig hofft Nvidia darauf, die Partnerschaft mit BMW auszubauen. Der Autobauer plant zwar derzeit die neue Produktion mithilfe der Technik von Nvidia. Bei dem viel wichtigeren Geschäft mit Computerchips in den Fahrzeugen verbindet BMW jedoch eine langjährige Partnerschaft mit dem Nvidia-Rivalen Qualcomm.
Bei der Jahreskonferenz von BMW hat Vorstandschef Oliver Zipse vergangene Woche auch noch einmal die tiefe Partnerschaft mit Qualcomm herausgestellt. In Qualcomm habe BMW „einen starken strategischen Partner für die nächste Generation von Fahrerassistenzsystemen“, sagte Zipse. Nvidia erwähnte der BMW-Chef in seiner Rede hingegen nicht.

>> Also read: Mercedes relies on Google Maps and Youtube
Mercedes already relies heavily on Nvidia chips in its vehicles. The chip company’s Orin system is intended to improve the computing power of all Mercedes series in the future and increase the maximum speed of highly automated driver assistance systems from 60 to up to 130 kilometers per hour. In return, Mercedes Nvidia participates directly in the sales proceeds.
BMW, on the other hand, agreed a long-term strategic cooperation with Qualcomm last year for the joint development of software solutions for automated driving. Nvidia is now trying to work on binding BMW more closely.
More: How the software giant Google wants to conquer the car market with Android

Go to Source