Volkswagen in China
Der Wolfsburger Autobauer wollen die Entwicklung stärker regionalisieren, um den Kundenbedürfnissen in China besser zu entsprechen.
(Foto: dpa)
Volkswagen will in seinem wichtigsten Markt China deutlich an Entwicklungsgeschwindigkeit zulegen. Dafür investiert das Unternehmen rund eine Milliarde Euro in ein neues Entwicklungs-, Innovations- und Beschaffungszentrum in der südchinesischen Stadt Hefei. Dort sollen voll vernetzte intelligente Elektrofahrzeuge etwa 30 Prozent schneller als bislang entstehen, teilte der Konzern am Dienstag im Rahmen der Shanghai Autoshow mit.
VW steht in seinem wichtigsten Absatzmarkt unter enormem Druck. Vergangenes Jahr lieferte der Konzern laut eigenen Angaben 3,2 Millionen Fahrzeuge aus, in guten Jahren waren es mehr als vier Millionen.
Im ersten Quartal 2023 hat außerdem der chinesische Rivale BYD die Kernmarke Volkswagen bei der Zahl der Neuzulassungen in China überholt. VW ist mehr oder minder seit den 1980er-Jahren Marktführer in dem asiatischen Land und verkauft knapp 40 Prozent seiner Jahresproduktion dort.
VW-Chinachef Ralf Brandstätter spricht daher schon länger von „Chinese Speed“, einer Extra-Geschwindigkeitsstufe für seinen Einflussbereich. Dafür gilt als wesentlicher Schlüssel, dass der Konzern mehr in China für China entwickelt und weniger stark auf zentrale Lösungen aus Wolfsburg setzt. Die Gründung der neuen China-Entwicklungseinheit mit dem Projektnamen „100%TechCo“ geht genau in diese Richtung.
Die Elektromobilität in China wächst rasant, gerade im Massenmarkt allerdings nur mit geringer Beteiligung der großen deutschen Autohersteller. Schon heute fährt etwa jedes vierte verkaufte Auto in dem asiatischen Land elektrisch.
In Megastädten wie Shanghai ist der Anteil noch einmal deutlich größer. Dazu kommen digitale Anforderungen im Infotainment, die die chinesischen Autobauer auf ihrem Heimatmarkt besser verstehen als die etablierten internationalen Hersteller wie Volkswagen.
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In the new VW company, the development of vehicles and components should converge with procurement. By bundling and integrating local suppliers, “we will significantly accelerate our pace of development,” explains Brandstätter in a statement. In doing so, the group is also strengthening efficiency in its cooperation with VW’s joint venture partners in China, namely SAIC, FAW and Volkswagen Anhui – and increasing profitability.
The new unit is expected to start up in early 2024 and will include more than 2000 procurement and development staff. The company will be headed by Marcus Hafkemeyer, who is currently head of technology for VW in China.
The focus of the new unit will initially be on electric cars from the MEB platform. The company is expected to play a key role in the development of a future VW model that will be launched in 2024.
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