German Handelsblatt: Half-year figures: Mercedes sells more cars and increases profits – a small division brings large margins007366

Strikte Kostendisziplin und boomende Nobeltransporter beflügeln das Geschäft von Mercedes-Benz. Der Stuttgarter Autobauer konnte seinen Reingewinn im ersten Halbjahr auf 7,7 Milliarden Euro steigern, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz legte parallel um sechs Prozent auf fast 76 Milliarden Euro zu.Trotz gestiegener Materialkosten, negativer Währungseffekte und Einmalzahlungen an Zulieferer konnte Mercedes seine Nettomarge stabil über zehn Prozent halten. Der freie Mittelzufluss, eine wichtige Kenngröße für die Ausschüttung von Dividenden an Aktionäre, hat sich sogar auf 5,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.Hintergrund des hohen Free Cashflow sind geringere Lagerbestände infolge der Einführung von Einheitspreisen im Vertrieb in wichtigen Märkten wie Deutschland. Mercedes profitiert insgesamt von steigenden Fahrzeugverkäufen. Im ersten und zweiten Quartal konnten die Schwaben ihren Absatz von Luxusautos auf über eine Million Einheiten erhöhen.
„Wir erwarten, dass sich das Absatzmomentum der ersten sechs Monate auch im Rest des Jahres fortsetzen wird“, erklärte Mercedes-Chef Ola Källenius. Der Vertrag des schwedisch-deutschen Managers wurde am Donnerstag frühzeitig vom Aufsichtsrat um fünf weitere Jahre bis 2029 verlängert. Ebenfalls wiederbestellt wurde Entwicklungsvorstand Markus Schäfer. Das Handelsblatt hatte über die Personalien bereits Anfang Juli berichtet.
Das Timing ist gut gewählt. Die Mercedes-Aktie legte am Donnerstag um zwischenzeitlich mehr als zwei Prozent zu, nachdem der Fahrzeughersteller schon am Vorabend den Ausblick für das laufende Geschäft angehoben hatte.
Demnach rechnet Mercedes nun für das Gesamtjahr mit einem operativen Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. Zuvor hatte der Dax-Konzern für 2023 mit einem bereinigten Betriebsergebnis leicht unter den 20,5 Milliarden Euro des Jahres 2022 kalkuliert.

Satte Zuwächse und hohe Rendite bei Van-Sparte
Grund für die optimistischere Prognose ist vor allem das starke Abschneiden der kleinen Van-Sparte. Vor wenigen Jahren rutschte die Einheit im Zuge des Dieselskandals noch tief in die Verlustzone und musste restrukturiert werden. Mittlerweile glänzt die Transporter-Division unter der Leitung des ehemaligen Strategiechefs Matthias Geisen aber mit satten Zuwächsen und enorm hohen Renditen.

Mercedes-Transporter

Vor allem die großen Sprinter sind begehrt.

(Foto: IMAGO/Rupert Oberhäuser)

Im ersten Halbjahr konnte die Lieferwageneinheit ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 9,7 Milliarden Euro um ein Viertel steigern. Der Betriebsgewinn schoss zeitgleich von 730 Millionen auf 1,6 Milliarden Euro in die Höhe. Die Marge der Vans liegt damit aktuell bei 16,1 Prozent. Vor allem die großen Sprinter-Transporter sind begehrt, zudem verkauft Mercedes immer teurere Ausstattungspakete.
Luxusfahrzeuge bringen Mercedes hohe Marge ein
Gleiches gilt für die Autosparte, das Herz von Mercedes. Hier blieb das operative Ergebnis konstant bei acht Milliarden Euro nach sechs Monaten. Die Umsatzrendite im Vergleich zum Halbjahr 2022 schrumpfte zwar um einen Prozentpunkt. Mit 14,3 Prozent ist die Division historisch betrachtet aber nach wie vor enorm profitabel unterwegs.
Basis der guten Bilanz ist hier weiter die sogenannte „Top End Vehicle“ (TEV) Group. In dieser internen Einheit hat Mercedes seine nobelsten und lukrativsten Baureihen gebündelt. Dazu zählen die Sportwagentochter AMG, die Edelsubmarke Maybach, die Geländewagen der G-Klasse und die Luxuslimousine S-Klasse, das Premium-SUV GLS sowie die vollelektrischen Aushängeschilder EQS und EQS SUV.

Keines dieser Fahrzeuge ist für unter 100.000 Euro erhältlich. Die Maybach S-Klasse kostet in ihrer exklusivsten Basisausführung sogar mindestens 236.851 Euro. Und als Faustregel gilt: Je höher der Preis, desto höher ist auch die Marge für Mercedes. Die Schwaben nennen zwar keine konkreten Zahlen, aber im Schnitt dürfte die TEV Group überproportional hohe Umsatzrenditen jenseits von 20 Prozent generieren, konstatieren Insider.
Dennoch einige Baustellen bei Mercedes
Das TEV-Geschäft boomt. Im ersten Halbjahr konnte Mercedes den Absatz seiner ultraluxuriösen Fabrikate um 15 Prozent steigern auf fast 177.000 Fahrzeuge. Zugleich gibt es auch bei Mercedes die eine oder andere Baustelle.
So leidet etwa das Finanzdienstleistungsgeschäft unter den gestiegenen Finanzierungskosten. Der Umsatz von Mercedes-Benz Mobility ist um drei Prozent auf 13,1 Milliarden Euro geschrumpft. Der Betriebsgewinn hat sich zeitgleich auf 711 Millionen Euro nahezu halbiert. Folglich sank die Eigenkapitalrendite um mehr als acht Punkte auf rund zehn Prozent.
Geschäft mit E-Autos liegt unter den Erwartungen
Den Absatz seiner Elektroautos konnte Mercedes in den ersten sechs Monaten zwar auf mehr als 100.000 Einheiten verdoppeln, der Konzern hat intern aber auf höhere Zuwachsraten gehofft. Neun von zehn Neuwagen bei Mercedes fahren weiterhin mit einem Verbrennungsmotor.

Besonders in China, dem mit Abstand wichtigsten Markt, wird die Marke ihre Stromer kaum los. Der Elektroanteil an den Gesamtverkäufen liegt hier unter drei Prozent. Trotz gestiegener Auslieferungen ist der Umsatz mit Exportfahrzeugen nach Fernost um mehr als neun Prozent gesunken auf nur noch 12,4 Milliarden Euro. Hintergrund ist auch eine verstärkte Inlandsproduktion.

Montage eines Mercedes-Sterns

In China tobt unterdessen insbesondere bei Elektroautos ein erbitterter Preiskampf. Konzernchef Källenius betonte zuletzt im Handelsblatt-Interview, keinesfalls in die Rabattschlacht einsteigen zu wollen: „Wir bleiben standhaft“, sagte er.
>> Read here in the Handelsblatt interview which electrical strategy Mercedes boss Ola Källenius is pursuing
But the pressure is growing. While the Volkswagen Group wants to use platforms from the Chinese manufacturers SAIC and Xpeng in the future to boost its sluggish electric sales in China, Källenius excludes a similar strategy. “We are not handing over the task of developing the Mercedes of the future to another car manufacturer,” said the manager.

Conversely, there are currently no plans to make one of our own electronic platforms available to a competitor, Källenius told the Handelsblatt. “We’re not discussing that.” The Mercedes developers have enough to do anyway.

More optimism in Stuttgart

Ola Källenius, CEO of Mercedes-Benz Group AG, is setting his company’s annual targets high.

(Photo: dpa)

All in all, Mercedes is not only looking more optimistically at the current financial year, but also at the coming one. The incoming orders in the second quarter are robust, said CFO Harald Wilhelm on Thursday. The new versions of the bestselling GLC and E-Class should also ensure growth. Wilhelm explained: “In 2024, sales should not be lower than in 2023.”
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