German Handelsblatt: Mobility service: Volkswagen completes Europcar takeover: Car sharing should finally become profitable004631

VW setzt auf neue Mobilitätsdienste und Europcar

Europcar am Flughafen Merignac bei Bordeaux: Mit der Übernahme des Autovermieters will Volkswagen Carsharing profitabel machen.

(Foto: Reuters)

Der Volkswagen-Konzern startet einen neuen Versuch, das für die gesamte Autobranche wenig rentable Carsharing-Geschäft auf eine finanziell tragfähige Basis zu stellen. Die Schlüsselrolle spielt dabei die jetzt abgeschlossene Übernahme des Autovermieters Europcar. VW will Vermietung und Carsharing künftig aus einer einzigen Fahrzeugflotte heraus bedienen – und somit die Rentabilität sicherstellen.
Am Dienstag hat Volkswagen die Übernahme Europcars abgeschlossen. Mehr als 90 Prozent der bisherigen Aktionäre haben das Übernahmeangebot des VW-Konzerns angenommen. In der Folge kann der Autohersteller den Fahrzeugvermieter von der Börse nehmen und den restlichen Aktionären über ein „Squeeze-out“-Verfahren deren Anteile abkaufen.
Insgesamt wird das französische Unternehmen mit rund 2,5 Milliarden Euro bewertet. Volkswagen übernimmt Europcar nicht allein. Der Mischkonzern Pon Holdings – VW-Importeur in den Niederlanden – und der Finanzinvestor Attestor sind die weiteren Konsortialpartner. Bei VW liegen zwei Drittel der Anteile.

Die Wolfsburger waren schon einmal Eigentümer von Europcar, hatten den Autovermieter allerdings 2006 für rund 1,3 Milliarden Euro verkauft. Damals hatte das reine Vermietgeschäft keine großen Perspektiven mehr geboten, deshalb entschied sich VW für den Rückzug.

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Mit den neuen zusätzlichen Mobilitätsdiensten hat sich die Geschäftsgrundlage jedoch wieder grundlegend geändert, Autovermieter sind wieder interessant geworden. VW hatte sich auch für Sixt interessiert, war dort allerdings mit einer Übernahme gescheitert. „Niemand hat bislang dauerhaft eine Profitabilität beim Carsharing geschafft“, sagte Christian Dahlheim, Vorstandschef von Volkswagen Financial Services (VWFS), zur Grundidee des neuen Mobilitätskonzepts, für das Europcar die Basis liefern soll. VWFS, die Finanz- und Leasingtochter des Autoherstellers, soll die Idee für den Konzern und in Zusammenarbeit mit den Tochtermarken vorantreiben.
Angebot da, wo hohe Nachfrage schon besteht
Europcar bringt eine Flotte mit etwa 230.000 Fahrzeugen ein, die künftig sowohl für das Vermietgeschäft als auch für das Carsharing verwendet werden können. Volkswagen hofft darauf, dass sich die Auslastung der Autos deutlich steigern lässt.
So konzentriere sich die Vermietung stärker auf die Werktage, das Carsharing sei vor allem am Wochenende bedeutend, betont VW. Volkswagen will das große und umfassende Europcar-Netz als Übergabepunkte für die Fahrzeuge nutzen. Der Vermieter kommt aktuell auf rund 1150 Stationen, vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen – dort, wo der Bedarf an individuellen Mobilitätsangeboten besonders groß ist.
>>Read here what software problems the other German car manufacturers have

The VW Group believes that it can avoid the fate of other car manufacturers with the combination of rental and car sharing. Mercedes and BMW in particular had to learn a lot with their subsidiary “Share Now” and had made losses in the billions in recent years.
At the beginning of May, both had drawn the line under their car sharing business and sold their joint subsidiary to the car manufacturer Stellantis. The multi-brand group relies on mass with its car-sharing concept.
Moia taxis are also integrated
As premium providers, Mercedes and BMW had comparatively few vehicles on offer. Mass brands such as Peugeot and Fiat are now being added by the Stellantis Group. “In the volume market with inexpensive vehicles, Share Now has the best chance of surviving,” said Ferdinand Dudenhöffer, Professor at the Center Automotive Research (CAR) in Duisburg.
Volkswagen wants to offer a uniform app via Europcar in which the various mobility services are combined. In the future, this app will not only offer rental cars and car sharing offers. The VW group also wants to sell car subscriptions. Only direct vehicle sales are excluded.

The VW Group initially selected two cities as test areas for the new combined mobility idea. In Vienna it should start in the fourth quarter of this year, in Hamburg in spring 2023. There should be another offer on the mobility app from Europcar in the future.
In Hamburg, the minibuses of the VW subsidiary Moia have been on the streets for several years. This ride pooling offer with Moia shared taxis is also to be integrated into the Europcar app.
In a second step – probably towards the end of the decade – there will also be fully autonomous robotic taxis from Moia. This should also change the character of VW fundamentally: The company will change from a pure vehicle manufacturer to an IT-driven provider of mobility services.
More: Compromise in the dispute over software at VW

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