Bald bei Porsche: Der frühere Mercedes-Manager Sajjad Khan
Als Chief Technology Officer (CTO) verantwortete Khan die Entwicklung in den Bereichen Connectivity, Autonomous, Shared & Services, und Electric (CASE). Jetzt steht sein Wechsel zu Porsche bevor.
(Foto: Bernhard Kahrmann für Handelsblatt)
Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche plant die Erweiterung des eigenen Vorstands. Der frühere Mercedes-Manager Sajjad Khan soll so schnell wie möglich in das oberste Führungsgremium der Volkswagen-Tochter einziehen und dort das neue Digital-Ressort „Car-IT“ übernehmen, wie das Unternehmen am Donnerstag bestätigte.
Porsche würde damit ein achtes Vorstandsmitglied bekommen. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat der Berufung von Khan bereits zugestimmt. „Die erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens wird mit der beabsichtigten Erweiterung unseres Vorstands weiter gefördert“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche.
Der 48-jährige Khan gehört zu den bekanntesten Software-Spezialisten der europäischen Automobilindustrie. Vor einem Jahr war der gebürtige Pakistaner mit deutschem Pass vorzeitig bei seinem damaligen Arbeitgeber Mercedes ausgeschieden. Die genauen Gründe für das plötzliche Ausscheiden aus seinem Arbeitsvertrag waren damals nicht bekannt geworden. Streitigkeiten mit anderen Vorstandsmitgliedern wurden in Unternehmenskreisen als Ursache vermutet.
Offiziell hatte es vor einem Jahr im damals noch bestehenden Daimler-Konzern geheißen, Khan verlasse das Unternehmen, um sich als Finanzinvestor selbstständig zu machen. Schon nach einem Jahr sind diese Pläne offenkundig obsolet geworden. Porsche hat erfolgreich um den IT-Spezialisten geworben und ihn für sich gewonnen.
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Wann Khan seinen neuen Vorstandsposten in Stuttgart-Zuffenhausen antreten kann, ist allerdings derzeit noch unklar. Nach seinem Ausscheiden aus dem Mercedes-Vorstand unterliegt er weiterhin einer Sperrfrist und kann nicht sofort beim Sportwagen-Konkurrenten anfangen.
Mercedes müsste sich auf ein vorzeitiges Ende des Wechselverbots einlassen. Das ist jedoch alles andere als gesichert, heißt es bei Porsche. Khan soll nicht nur beim Stuttgarter Sportwagenhersteller in den Vorstand einziehen, sondern wahrscheinlich zusätzlich auch den Mutterkonzern in Wolfsburg bei IT-Themen beraten, verlautete aus Unternehmenskreisen.
Erfahrung bei Mercedes, BMW und Magna
Khan hatte vor seinem Ausscheiden bei Mercedes im August 2021 sechs Jahre für den Stuttgarter Premiumhersteller gearbeitet. Dort war er als Chief Technology Officer (CTO) verantwortlich für die Entwicklung in den Bereichen Konnektivität, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienste („shared services“). Bei Mercedes galt Khan als Wegbereiter neuer Software, mit der der Stuttgarter Hersteller ins Zeitalter der automobilen Digitalisierung einsteigen will.
Davor war der IT-Experte bei BMW tätig und verantwortete den Bereich „Connected Drive“. Ein anderer früherer Arbeitgeber Khans war der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna. Vor 20 Jahren hatte er seine automobile Karriere im Daimler-Konzern begonnen.
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The real surprise when it comes to Khan’s forthcoming appointment to the Porsche board of directors is the fact that the Stuttgart sports car manufacturer now wants to add its own IT and software manager to the top management body. Two years ago, the Wolfsburg parent company Volkswagen created the new software unit Cariad, with which the IT and programming activities across all subsidiary brands – including Porsche – were combined.
It is suspected in industry circles that Khan’s appointment is also linked to Porsche’s upcoming IPO. The VW subsidiary could show greater independence and would make itself more interesting for investors if it would increasingly go its own way in software development. In the past, for example, Porsche had already had intensive talks with Apple about working together.
Porsche CEO Oliver Blume pointed out that the automotive industry is currently experiencing what is probably the greatest transformation in its history. Porsche set the strategic course very early on. “Our focus is now on the implementation, which we want to push forward together with Sajjad Khan,” emphasized Blume. This Thursday, Blume will also take over as CEO of the Volkswagen Group.
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